(ots) - Es wird immer enger auf dem Planeten. Allerdings 
nicht in Europa. Das Wachstum der Weltbevölkerung auf 7,284 
Milliarden Menschen bis zum Jahresende findet anderswo statt. Und 
zwar in Afrika, in den Entwicklungsländern. Dort, wo schon jetzt die 
Verteilungskämpfe groß sind und zum Teil kriegerisch geführt werden. 
Wo das Bedürfnis nach Nahrung, Bildung und Wohlstand stetig zunimmt. 
Und von wo aus bereits viele Flüchtlinge versuchen, nach Europa zu 
gelangen. Die gestern vorgestellten Zahlen der Stiftung 
Weltbevölkerung untermauern die These, dass noch mehr Menschen kommen
werden, um Not, Elend oder politischer Verfolgung zu entgehen. Das 
erhöht hoffentlich den Druck auf die Europäische Union, sich im 
kommenden Jahr endlich auf ein vernünftiges Konzept zur fairen 
Aufteilung von Flüchtlingen zu einigen. Etwa unter Bezug auf Faktoren
wie Wirtschaftskraft, Einwohnerzahl oder Arbeitslosenquote der 
Mitgliedstaaten. Diese Form der abgestimmten Flüchtlingspolitik gibt 
es leider immer noch nicht. Irgendwann ist jedoch Schluss mit dem 
Wachstum, das die Erde an die Grenzen der Belastungen bringt - und 
die reichen Länder dazu zwingen wird, künftig deutlich mehr für 
ärmere Staaten zu tun. Ein Szenario der Uno geht davon aus, dass 
irgendwann in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts der 
Bevölkerungsanstieg ein Ende hat. Zwar werden die Menschen weiter 
älter, aber laut Uno wird die Zahl der Geburten in vielen Ländern 
nicht mehr wesentlich über der der Sterbenden liegen. Zur Entwarnung 
besteht dennoch kein Anlass. Denn im Jahr 2050 sollen sich laut 
Szenario dann gut 9,6 Milliarden Menschen den Globus teilen - noch 
einmal 2,4 Milliarden mehr als soeben festgestellt. Mit allen 
Nebenwirkungen.
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