(ots) - Die Bundesregierung will den Generalbundesanwalt 
offenbar nicht bei seinen Vorermittlungen gegen die für die 
CIA-Folterpraxis Verantwortlichen unterstützen. Das geht aus der 
Antwort auf eine Anfrage des LINKEN-Abgeordneten Stefan Liebich 
hervor, berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues 
deutschland" (Samstagausgabe). »Die amerikanische Regierung hat 
bereits angekündigt, dass der vollständige Bericht aus Gründen der 
nationalen Sicherheit nicht freigegeben wird«, schreibt das Außenamt.
Auch über die Rolle der EU-Mitgliedsstaaten Polen, Rumänien, der 
baltischen Staaten und anderer bei der Bereitstellung von 
CIA-Foltergefängnissen sowie über die Rolle der US-Streitkräfte in 
Deutschland wisse die Regierung nur, was den Medien und dem Bericht 
eines Bundestagsuntersuchungsausschusses zu entnehmen sei.
   Liebich findet das Verhalten der Regierung »empörend«. Wie im Fall
von Edward Snowden wolle sie gegen »Verbrechen im US-Staatsauftrag 
offenbar nichts unternehmen«, kritisierte er und rät der 
Bundesregierung, »umgehend den vollständigen ungeschwärzten Bericht 
anzufordern und ihren Verpflichtungen aus der UN-Konvention gegen 
Folter nachzukommen«.
   In Karlsruhe waren nach der jüngst erfolgten Veröffentlichung 
einer Zusammenfassung eines Senatsberichts Strafanzeigen gegen 
Verantwortliche der Bush-Regierung eingegangen. Um dem Verdacht 
nachgehen zu können, will der Generalbundesanwalt die ungekürzte 
Version des US-Senatsberichts lesen.
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