(ots) - Die Wende in Washington könnte bewirken, dass 
auf Kuba mehr in Bewegung gerät als in den letzten fünf Jahrzehnten. 
Ob die kubanische Bevölkerung davon profitieren wird, ist schwer zu 
prognostizieren. Die Insel ist größtenteils eine Infrastrukturruine, 
es braucht für den Wiederaufbau größere Investitionen als beim Aufbau
Ost in Deutschland. Die für Kuba lebensnotwendigen Beziehungen mit 
Venezuela können das nicht leisten. Optionen zu schaffen, die es dem 
reichen Nachbarn USA ermöglichen, auf der Insel tätig zu werden, ist 
daher eine Überlegung wert. Allerdings werden amerikanische 
Unternehmen nicht bestrebt sein, in erster Linie kubanische 
Bausubstanz oder lokale Kultur zu erhalten. Ihnen geht es darum, die 
eigenen Konten zu füllen. Hier müssen frühzeitig Weichen gestellt 
werden, um einen vernünftigen Ausgleich zu ermöglichen.
   Damit die kubanischen Freudenfeiern nicht in neuen Frust 
umschlagen, ist zu hoffen, dass auch die nächsten Schritte behutsam 
aufeinander abgestimmt sind. US-Unternehmen wie Exxon, IBM und 
Coca-Cola fordern enteignete Grundstücke in Milliardenwerten zurück. 
Das ist Sprengstoff für die kubanisch-amerikanische Annäherung.
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