(ots) - Amerika macht zuweilen fürchterliche Fehler. 
Die Folter und Misshandlung von Gefangenen in George W. Bushs "Krieg 
gegen den Terror" gehört zu diesen dunklen Kapiteln der Geschichte. 
Daran gibt es nichts zu beschönigen. Den Auftraggebern der brutalen 
Verhörmethoden ist das peinlich. Was erklärt, warum Bush nach allen 
Regeln der Kunst versuchte, die Veröffentlichung des Reports im 
US-Senat erst zu verhindern - und dann seine Schergen zu verteidigen.
Da über die menschenunwürdigen Praktiken in den vergangenen Jahren 
schon sehr viel ans Tageslicht kam, steht das Argument auf schwachen 
Beinen, eine Publikation des Untersuchungsberichts gefährde 
amerikanische Leben. Niemand überrascht es heute mehr, dass die USA 
in geheimen CIA-Gefängnissen im Ausland Gefangene dem "Waterboarding"
ausgesetzt haben. Oder dass Al-Kaida-Leute in Isolationshaft mit 
Schlafentzug, eisiger Kälte und Schlägen gequält worden sind. All das
war schon vor der Freigabe bekannt. Barack Obama hat sich davon nicht
beeindrucken lassen. Die fürchterlichen Fehler der Bush-Jahre 
aufzuarbeiten, signalisiert das Gegenteil von Schwäche. Es zeigt die 
Fähigkeit zur Erneuerung und dient als Rückversicherung, dass sich so
etwas im amerikanischen Namen nicht noch einmal wiederholt. 
Transparenz ist dabei der erste notwendige Schritt zur Aufarbeitung 
einer historischen Last, die dem Image der Supermacht so nachhaltig 
geschadet hat. Vor allem im Nahen- und Mittleren Osten. Dort stecken 
die IS-Terroristen amerikanische Geiseln in Anspielung auf das 
Gefangenenlager Guantánamo in orange Hosenanzüge.
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