(ots) - Es steht außer Frage, dass die Terrormiliz 
Islamischer Staat nicht innerhalb weniger Monate, womöglich nicht 
einmal innerhalb weniger Jahre, besiegt werden kann. Doch die 
Europäische Union könnte mehr tun, um den "Nachwuchs" aus Europa 
aufzuhalten. Die Zahl von gut 3000 Reisebewegungen allein in Richtung
Syrien muss Signal genug sein. Doch die Zusammenarbeit in der EU ist 
nicht so ausgeprägt, wie es möglich wäre: Die gemeinsam eingestellte 
Datenbank "Traveler", die eigens für die Registrierung der "Foreign 
Fighters" eingestellt wurde, läuft nur schleppend an. Bei mehreren 
Tausend Verdächtigen sind gerade einmal ein paar Hundert dort 
verzeichnet. Kontrollen sind vielerorts noch zu lax, EU-Bürger werden
an den Außengrenzen der Union oft durchgewinkt. Damit die 
Grenzbeamten überhaupt eine Chance haben, Verdächtige zu erkennen, 
müssen endlich geheimdienstliche Erkenntnisse ausgetauscht und das 
Schengeninformationssystem (SIS) ausgereizt werden. Doch neben der 
Frage, wie sich die 28 EU-Mitgliedsstaaten schützen können, drängt 
sich längst eine viel wichtigere auf: Wie geht man mit jenen um, die 
der Terrormiliz den Rücken kehren? Gefängnisstrafen helfen kaum, um 
einstige IS-Kämpfer wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Hier 
braucht es dringend tragfähige Konzepte. Andernfalls sind alle 
Grenzkontrollen vergeblich.
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