(ots) - Nach dem heute vorgestellten Fortschrittsbericht 
der Nationalen Plattform Elektromobilität standen Mitte dieses Jahres
deutschlandweit etwa 4.800 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur 
Verfügung. Ein Großteil dieser Stromtankstellen, rund 1.500, wird 
durch kommunale Unternehmen betrieben. Laut einer aktuellen Umfrage 
zur Elektromobilität unter den Mitgliedsunternehmen des Verbandes 
kommunaler Unternehmen (VKU) betreiben die kommunalen Unternehmen im 
Schnitt knapp sechs öffentliche Ladepunkte, weitere neun Ladepunkte 
sollen in nächsten Jahren folgen. Allerdings hat die Dynamik beim 
Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur in den vergangenen zwei Jahren 
merklich nachgelassen. Der aktuelle Fortschrittsbericht bestätigt 
diese Annahme.
   VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck: "Die nachlassende 
Dynamik der öffentlichen Ladeinfrastruktur liegt - anders als in der 
halböffentlichen und privaten Infrastruktur - an den bislang noch 
nicht tragfähigen Geschäftsmodellen." Während Stadtwerke im halb- und
nichtöffentlichen Bereich Ladeinfrastruktur im Kundenauftrag 
errichten und betreiben und es schon eine Reihe vielversprechender 
Geschäftsmodelle gibt, "existiert für die öffentlichen Ladepunkte, 
bei denen der Energieversorger in der Regel gleichzeitig der Investor
ist, bislang kein Business Case". Ein Grund dafür ist, dass die 
elektrische Arbeit (Kilowattstunde) als Basis der Wertschöpfung nicht
geeignet ist, die hohen Investitionen je Ladepunkt und dessen 
Betriebskosten zu refinanzieren.
   "Für die öffentliche Ladeinfrastruktur muss daher geklärt werden, 
ob öffentliches Laden in einer elektromobilen Zukunft der Regelfall 
oder eher die Ausnahme ist", so Reck. Von der Beantwortung dieser 
Frage hängt die Einschätzung ab, ob öffentliche Ladepunkte zukünftig 
ein fester Bestandteil des elektromobilen Konzepts sind oder eher 
eine Art Zusatzversorgung zum Regelfall "Halböffentliches oder 
nichtöffentliches Laden" darstellen. Hieraus bestimmen sich 
maßgeblich die möglichen Geschäftsmodelle und auch die Kostenstruktur
der Dienstleistung "Öffentliches Laden".
   "In diesem Zusammenhang brauchen wir kurzfristig einen auf die 
Marktrolle 'Ladepunktbetreiber' zugeschnittenen 
energiewirtschaftsrechtlichen Regelungsrahmen. Auch in anderen 
Bereichen, so im Steuerrecht und im Baurecht, müssen Klarstellungen 
vorgenommen werden", fordert Reck. "Wir brauchen Rahmenbedingungen, 
die keine unnötigen Barrieren für den Aufbau einer 
Landesinfrastruktur darstellen. Es müssen praktikable Lösungen 
geschaffen werden, die das Ziel 'Förderung der Elektromobilität' 
unterstützen."
   Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, 
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten 
wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro 
erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die 
VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil 
von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent 
in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent
in der Abwasserentsorgung.
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