(ots) - Manch einem war Jean-Claude Juncker schon vor 
seiner offiziellen Nominierung als EU-Kommissionspräsident ein Dorn 
im Auge. Da kam es Nigel Farage und seiner Ukip gerade recht, dass 
Anfang November die Luxemburger Steueraffäre bekannt wurde. Seither 
hat er nicht nur in seiner Fraktion für die Unterstützung eines 
Misstrauensvotums geworben, sondern sogar Erzfeindin Marine Le Pen, 
die dem französischen Front National vorsteht, ins Boot geholt. An 
diesem Schmierentheater wollen sich weder die Sozialdemokraten oder 
Christdemokraten, noch Grüne oder Liberale beteiligen. Sie werden 
Juncker ihre Unterstützung geben - doch sie ist an klare Bedingungen 
geknüpft. Der Kommissionschef wird beweisen müssen, dass er das 
Vertrauen verdient hat, und seine Versprechen umsetzen müssen: ein 
Gesetz, dass EU-weit Steuerschlupflöcher stopft und Mitgliedsstaaten 
zum Informationsaustausch über Unternehmensbesteuerung verpflichtet. 
Hohe Erwartungen stellt man auch wegen seines 300 Milliarden schweren
Investitionspakets an Juncker. Nur wenn er diese Versprechen hält, 
kommt Juncker mit blauen Flecken davon. Das Zugeständnis, einen 
Fehler gemacht zu haben, wäre dabei von Vorteil. Damit würde er noch 
etwas anderes gewinnen als neues Vertrauen: Beliebtheit. Die wird er 
in den nächsten fünf Jahren gut gebrauchen können.
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