(ots) - Die Linksfraktion im Europäischen Parlament 
(GUE/NGL) wird den Misstrauensantrag gegen EU-Kommissionspräsident 
Jean-Claude Juncker nicht unterstützen. Die Vorsitzende der GUE/NGL, 
die deutsche Abgeordnete Gabriele Zimmer, sagte der in Berlin 
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Donnerstagausgabe), 
»wir unterstützen auf keinen Fall einen Antrag, der unter anderem von
Rechtsextremen und -nationalisten wie Marine Le Pen und Nigel Farage 
eingereicht wurde«.
   Die EFDD-Fraktion im Europaparlament hatte am Dienstag die 
notwendigen 76 Unterschriften für einen Misstrauensantrag 
zusammengebracht. Die GUE/NGL hatte in der vergangenen Woche selbst 
bereits begonnen, Unterschriften für einen Misstrauensantrag gegen 
Juncker zu sammeln. Hintergrund sind die durch »Luxleaks« bekannt 
gewordenen Steuer-Deals Luxemburgs mit Großkonzernen. Als 
luxemburgischer Premierminister war Juncker für 
Steuervermeidungs-Tricks von Großkonzernen im Großherzogtum politisch
verantwortlich.
   »Wir haben für unseren Antrag Unterschriften gesammelt, um die 
Konkurrenz der Mitgliedsstaaten um Steuerflüchtlinge zu entlarven. 
Dafür steht Juncker als Symbol«, sagte Zimmer zum Antrag der Linken. 
Im Unterschied zu Le Pen und anderen Unterzeichnern des zweiten 
Misstrauensantrages wolle die Linksfraktion allerdings »solidarische 
europäische Lösungen, keine egoistisch nationalen, die ja 
Steuerhinterziehung erst möglich machen«.
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