(ots) - Die neue internationale Militärmission in 
Afghanistan heißt "Resolute Support" - entschlossene Unterstützung. 
Sie soll ausdrücklich kein Kampfeinsatz sein. In der Sprache der 
Militärs ist "Unterstützung" aber ein sehr weitgefasster Begriff: 
Artillerie-Einheiten etwa gelten als Kampfunterstützungstruppen - und
die afghanische Armee soll eben nicht nur beraten und ausgebildet, 
sondern auch unterstützt werden. Also alles nur ein 
Etikettenschwindel - wie einst das Herumgeeiere um den Begriff Krieg?
Nein, denn die alliierten Truppen schrumpfen auf ein Zehntel ihrer 
bisherigen Größe. Offensive Operationen ohne die afghanischen Kräfte 
sind so kaum mehr möglich. Aber die verbliebenen 12
werden wehrhafte Helfer einer Armee, die weiterhin in eigenen Land 
einen Guerilla-Krieg führt. Damit bleiben auch die eingesetzten 
Bundeswehrsoldaten Ziel der Taliban. Ist es das Risiko wert? 
Deutschland hat in 13 Jahren Milliarden für Militär und 
Entwicklungshilfe in Afghanistan ausgegeben und damit auch einiges 
erreicht. Das Land hat seinen ersten demokratischen Machtwechsel 
hinter sich; Wirtschaft und Infrastruktur erholen sich langsam von 
Jahrzehnten des Krieges. Das wird nur weitergehen, wenn die 
Bevölkerung der Entwicklung traut. 65 Prozent tun dies nicht, haben 
Angst. Damit diese Zahl sinkt, ist entschlossene Unterstützung weiter
notwendig.
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