(ots) - Bei knapp 25 Prozent liegt der Frauenanteil in 
europäischen Parlamenten - das Europäische Parlament liegt mit 37 
Prozent im Spitzenfeld. Darauf soll sich die EU nach Meinung von 
Ulrike Lunacek jedoch nicht ausruhen. "Wir, die EU, können 
entscheidende frauenpolitische Initiativen setzen", schreibt die 
Vizepräsidentin des Europaparlaments (Grüne) und Vorsitzende der 
LGBTI-Intergroup in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende 
Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Auch künftig 
gehe es darum, nicht zufrieden sein, weil es andernorts schlechter um
die Emanzipation und Frauenrechte bestellt ist, sondern 
"richtungsweisende Beschlüsse zu fassen und Politiken voranzutreiben,
die Frauenrechte stärken", so die Österreicherin.
   Als Beispiel führt Lunacek u.a. die gesetzliche Frauenquote in 
Konzernen an. "Es gibt genügend »Quoten«-Männer, die aufgrund ihrer 
Geschlechtszugehörigkeit in hohen Positionen sind und nicht weil sie 
so gut sind. Das heißt, Frauen sollten keine Angst haben, als 
»Quotenfrauen« bezeichnet zu werden, sehr oft bringen wir höhere 
Qualifikationen, mehr Ausbildung und Engagement mit."
   Die EU müsse nicht nur eine Vorreiterinnen-Rolle bei 
Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Ökologie und Nachhaltigkeit 
einnehmen, sondern auch bei der Durchsetzung von Frauenrechten und 
Emanzipation. Daher werde Lunacek trotz der Ablehnung des 
Estrela-Berichts über sexuelle und reproduktive Gesundheit Ende 
vergangenen Jahres auch weiter für eine Pro-Choice-Politik arbeiten, 
"die sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte von Frauen und 
Mädchen in Europa - das schließt selbstverständlich lesbische Frauen 
ein - sowie auf allen Kontinenten vorantreibt".
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