(ots) - Kiew verschärft den Ton gegenüber den 
pro-russischen Separatisten im Osten. Präsident Petro Poroschenko 
will die geplanten Autonomierechte für die Gebiete zurücknehmen. 
Außenminister Pawel Klimkin droht sogar mit einer Rückeroberung. Das 
ist kaum realistisch. Jede weitere Militäroffensive würde von 
Russland abgeschmettert oder könnte Moskau sogar als Vorwand dienen, 
in die Ostukraine einzumarschieren. Das weiß die Führung in Kiew. Und
die Mehrheit der ukrainischen Bürger weiß es auch: Bei der 
Parlamentswahl siegten die pro-europäischen und gemäßigten Kräfte. 
Radikale Nationalisten, die zu einer Rückeroberung des Ostens und der
Krim aufriefen, blieben marginalisiert. Aber auch der Kreml geht 
nicht als eindeutiger Sieger aus dieser Situation hervor. Eigentlich 
war geplant, das besetzte Gebiet über das Donbass hinaus als 
"Neurussland" bis nach Odessa auszuweiten. Doch mittlerweile hat sich
gezeigt, dass die Bevölkerung in der Ostukraine anders als auf der 
Krim nicht eindeutig für den pro-russischen Kurs ist. Das Vorhaben 
Russlands, in der russischsprachigen Ostukraine einen Volksaufstand 
gegen das angeblich faschistische ukrainische Regime in Kiew zu 
inszenieren, ist fehlgeschlagen.
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