(ots) - Zehnmal im Jahr geht der Durchschnitts-Deutsche zum
Arzt. Meist verlässt er mit einem Rezept die Praxis. Dann klingeln
die Kassen der Pharmahersteller, von denen alleine der
Branchengrößte, Boehringer, 13 Milliarden Euro umsetzt.
Dass so ein Markt die Mafia lockt? Es liegt nahe. Die uralten
Verbrechersyndikate Italiens suchen nach Nischen, in denen sie
ungestört möglichst viel verdienen. Schwächelt der Drogenhandel,
wechselt man zu Plagiaten. Lässt das Müllgeschäft nach, lockt das
Pharmafach.
Noch sind es Verdachtsmomente oder zumindest Einzelfälle, dass die
Camorra gefälschte, manipulierte oder auch nur geraubte Medikamente
in die deutschen Vertriebskanäle schleust. Wobei die letzte die für
die Patienten noch schonendste Variante ist. Aber es fällt auf, wie
gezielt Gesundheitsminister und zuständige Bundesämter warnen. Kein
Kranker wurde bisher geschädigt, heißt es auch. Aber bis ein Arzt
feststellt, dass ein "gestrecktes", also um seine volle Wirkung
gebrachtes Krebsmedikament "enttarnt" werden kann, kann wertvolle
Zeit vergehen. Alarm ist berechtigt.
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