WAZ: Gesetz gegen Instinktlosigkeit. Kommentar von Tobias Blasius
(ots) - Es gibt politische Instinktlosigkeiten, die jedem
Klischee über raffgierige Amtsträger neue Konturen verleihen. Ein
scheidender Landrat, der sich eine halbe Million Euro
RWE-Aufsichtsratsbezüge als Ruhegeld sichern will, beschädigt nicht
nur seinen Ruf. Wie verblendet muss man nach 15 Dienstjahren sein,
dass man die üppig dotierte Mitgliedschaft im Kontrollgremium des
Energiekonzerns eigener Genialität zuschreibt und nicht dem Posten,
in den einen die Bürger gebracht haben? Die Wahl zum
Oberbürgermeister oder Landrat ist und bleibt die Eintrittskarte in
den RWE-Aufsichtsrat. Es gehört zu den Amtspflichten, die Interessen
des Konzerns im Sinne der kommunalen Anteilseigner zu vertreten. Die
sechsstelligen Summen, die für vier Sitzungen pro Jahr fließen,
gehören deshalb der Stadtkasse und damit den Bürgern. Mit welchen
Beträgen sonst "in der Wirtschaft" jongliert wird, tut nichts zur
Sache. Es ist richtig, dass Innenminister Jäger diese Auffassung
intern schon lange vertritt. Er muss nun eine rechtliche Regelung
finden, die solche politischen Instinktlosigkeiten auch ausschließt.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de
Themen in dieser Pressemitteilung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 22.06.2014 - 19:07 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1074886
Anzahl Zeichen: 1385
Kontakt-Informationen:
Stadt:
Kategorie:
Diese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
WAZ: Gesetz gegen Instinktlosigkeit. Kommentar von Tobias Blasius"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
(
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach
Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres
I ...
Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im
Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der
WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen
Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere.
An ...
Flacht die Erregungskurve einer gut ausbeutbaren
öffentlichen Debatte zu früh ab, darf man gewiss sein, dass einer
kommt und neues Öl ins Feuer gießt. Einer wie Horst Seehofer. Im
Gefolge der Sarrazin-Aufwallungen fällt es dem CSU-Vorsitzende ...