(ots) -
Als "die Stunde der Weihbischöfe" wird eine Wahl
des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz mitunter bezeichnet.
Das liegt daran, dass diese Gruppe die deutliche Mehrheit der
Wahlberechtigten stellt. Von den 66 Stimmen dieses Mal fallen 39 auf
die Weihbischöfe. Entsprechend wird auch das von Erzbischof Zollitsch
erstmals eingeführte "Vorkonklave" entscheidenden Einfluss auf das
Wahlergebnis haben. Oder anders ausgedrückt: Wer die Weihbischöfe
überzeugt, wird Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Vor sechs Jahren standen nur die Bischöfe Marx und
Zollitsch zur Wahl. Dass letzterer gewann, war eine kleine
Überraschung, doch schien dadurch bereits der Weg für den heutigen
Kardinal Marx als nächsten Vorsitzenden vorgezeichnet. Aber gerade
die inzwischen weiter ebenso deutlich wie ehrgeizig ausgebaute Macht-
und Amtsfülle von Reinhard Marx könnte seine Wahl vereiteln. Den
Weihbischöfen könnte der unbestreitbare Einfluss des Münchner
Erzbischofs nicht genügend moderat erscheinen, um die innerdeutschen
Belange der katholischen Kirche im Sinne eines ausgleichenden
Brückenbauers vertreten zu können. In der nächsten Reihe aber steht
dann eine derart breite Riege an Kandidaten bereit, dass alles
möglich und auch vertretbar erscheint. Fest steht: Es wird sehr
spannend am morgigen Mittwoch.