PresseKat - Kölner Stadt-Anzeiger: Stimmen zum Rücktritt von Kardinal Meisner "Ära mit Licht und Schatte

Kölner Stadt-Anzeiger: Stimmen zum Rücktritt von Kardinal Meisner
"Ära mit Licht und Schatten" (Hannelore Kraft)
"Unnachahmlich" (Sylvia Löhrmann)
"Fehlbesetzung" (Kabarettist Jürgen Becker)

ID: 1026498

(ots) - Prominente aus Politik, Kirche und Gesellschaft haben
im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) eine gemischte Bilanz
der 25-jährigen Amtszeit des Kölner Erzbischofs, Kardinal Joachim
Meisner, gezogen. Wie am Freitag in Köln und Rom bekanntgegeben
wurde, hat Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des 80-Jährigen
angenommen.

Hannelore Kraft, SPD

Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
(SPD) sprach von einer "Ära mit Licht und Schatten". Wer einem der
bedeutendsten Bistümer weltweit vorstehe, dessen Stimme habe
besonderes Gewicht, so die Düsseldorfer Regierungschefin. "Kardinal
Meisner ist sich dieser Bedeutung stets bewusst gewesen. Er hat seine
Stimme immer wieder deutlich erhoben - und damit auch heftigen
Widerspruch ausgelöst. Zu einem ehrlichen Wort gehört, dass ich
Positionen von Kardinal Meisner kritisch bewerte. Doch diesen
Widerspruch hat er als streitbarer Geist akzeptiert."

Sylvia Löhrmann, Grüne

Krafts Stellvertreterin, Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne),
sagte, nicht nur die katholische Kirche im Rheinland, sondern das
gesamte Land verliere mit Meisners Eintritt in den Ruhestand einen
seiner konservativsten, streitbarsten Köpfe und einen
leidenschaftlichen Theologen. "Seine Fähigkeit, Debatten zu beginnen
und zu führen, ist unerreicht und wird zukünftig wohl keinen
Nachahmer finden. Ohne ihn werden gesellschaftspolitische
Diskussionen sicherlich ein Stück weit langweiliger, dafür aber
zeitgemäßer werden", sagte die Politikerin, die auch dem
Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angehört.

Armin Laschet, CDU

Der Oppositionsführer im Düsseldorfer Landtag und stellvertretende
CDU-Bundesvorsitzende Armin Laschet nannte Meisner eine
"eindrucksvolle Persönlichkeit", die es den Gläubigen seines Bistums




nicht immer leicht gemacht habe. "Im Zweifelsfall gab er der
Kardinaltugend der Tapferkeit den Vorzug vor der Mäßigung. Aber er
brachte die heute oft vermisste Authentizität mit. Bei ihm weiß man
immer, wofür er steht und woran man bei ihm ist." Kardinal Rainer
Woelki, Erzbischof von Berlin Kardinal Rainer Woelki, früherer Kölner
Weihbischof und als Erzbischof von Berlin Meisners Nachfolger, hob
dessen "Standhaftigkeit und Unbestechlichkeit" als "Vorbild für viele
in schwerer Zeit" hervor. Meisner habe Glaube und Kirche
"kompromisslos innerhalb der Kirche wie auch gegen eine sich
zunehmend säkularisierende Gesellschaft zu verteidigen versucht".

Nikolaus Schneider, EKD-Ratsvorsitzender Der Vorsitzende des Rates
der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider,
fand sehr persönliche Worte des Lobes für Meisner. "Er hat mir
gezeigt, was Geschwisterlichkeit in Christus bedeutet." Beide hätten
einander "in schweren Zeiten Trost zugesprochen", sagte Schneider und
dankte Meisner "für seine brüderliche Nähe".

Alois Glück, ZdK-Präsident

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK),
Alois Glück bezeichnete Meisner wegen seiner Verbindungen nach Rom
als einflussreichsten Bischof der katholischen Kirche in Deutschland.
Das habe sich besonders an personalpolitischen Entscheidungen
gezeigt. "Die Arbeit des ZdK hat er immer sehr kritisch bewertet.
Unabhängig davon habe ich großen Respekt vor seinem Einsatz für den
Glauben und die Kirche und vor seinem Mut, seine Positionen auch im
Konflikt zu vertreten."

Jürgen Becker, Kabarettist

Der Kabarettist Jürgen Becker nannte Meisner eine "Fehlbesetzung",
die sich die katholische Kirche "nicht noch einmal leisten" könne.
Für die Kabarettförderung hingegen sei Meisner ein Gewinn gewesen:
"Wo ein kluger, menschenfreundlicher, freier und fortschrittlicher
Geist weht, hat es das Kabarett naturgemäß schwer. Insofern war
Kardinal Meisner ein Gottesgeschenk für Satire, Humor und
Zeitkritik."



Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Badische Zeitung: Mappus und der Polizeieinsatz / Die offene Rechnung
Kommentar von Roland Muschel neues deutschland: Mehr-Demokratie-Sprecher Efler fordert Drei-Prozent-Hürde für Bundestag
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 28.02.2014 - 22:39 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1026498
Anzahl Zeichen: 4447

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Köln



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Kölner Stadt-Anzeiger: Stimmen zum Rücktritt von Kardinal Meisner
"Ära mit Licht und Schatten" (Hannelore Kraft)
"Unnachahmlich" (Sylvia Löhrmann)
"Fehlbesetzung" (Kabarettist Jürgen Becker)
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Kölner Stadt-Anzeiger (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Kölner Stadt-Anzeiger