(ots) - Grauer Gigant
   Facebook ist das erfolgreichste soziale Netzwerk der Welt. Rund 
ein Sechstel der Weltbevölkerung ist dort Mitglied. Ein Sechstel! 
Können so viele Menschen irren? Spricht man mit Datenschützern, ist 
die Antwort klar: Ja, sie können. Denn die Facebook-Gegner sind sich 
sicher: Die Nutzer liefern sich und ihre privaten Daten einem 
milliardenschweren Konzern aus, der nur am eigenen Profit 
interessiert ist. Mehr noch: Auf perfide Art und Weise entlocke er 
den Mitgliedern immer mehr intimste Informationen, die für alle 
Ewigkeit in seinen Besitz übergehen.
   Und tatsächlich: Wer weiß schon, wer die gesammelten Chats 
einsehen kann, die man mit seinen Freunden und Partnern im Laufe der 
Jahre geführt hat? Von Liebesgesäusel bis zu erbitterten verbalen 
Auseinandersetzungen dürfte so ziemlich alles auf den Servern des 
Konzerns mit Sitz im kalifornischen Menlo Park liegen. Plus Vorlieben
und Abneigungen, die man anderswo im Facebook-Universum kundgetan 
hat. Das ist die eine Seite, die dunkle.
   Auf der anderen Seite gibt Facebook seinen Nutzern die 
Möglichkeit, in der Öffentlichkeit Gehör für ihre Anliegen zu finden,
ohne auf Behörden oder die klassischen Massenmedien angewiesen zu 
sein. Damit hat Facebook wie andere soziale Netzwerke dazu 
beigetragen, Teile der Welt zumindest etwas demokratischer zu machen.
Am Ende ist es mit Facebook wie oft im Leben: Der Konzern ist weder 
schwarz noch weiß.
   Sven Kienscherf
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
 
Telefon: +49(0)541/310 207