(ots) - Wie lange soll ein Politiker warten müssen, bis er
in die Wirtschaft wechseln und endlich richtig Geld verdienen darf?
Ein Jahr, drei Jahre, sechs Monate oder nie und wer soll dafür die
Regeln aufstellen oder soll es gar gesetzlich festgeschrieben werden?
Die Debatte darüber ist nicht neu, aber sie entbrennt immer dann,
wenn einer oder eine sich besonders dreist aufführt oder dumm
anstellt. Ronald Pofalla gehört eher in die letzte Kategorie, Gerhard
Schröder ganz sicher in Erstere, Roland Koch hingegen eher in die
Abteilung akzeptabel. Denn er wartete ein Jahr, Gerhard Schröder
gerade mal drei Monate und Ronald Pofalla knapp drei Wochen - und
behauptete auch noch kurz vorher, er wolle lieber in Familie machen
statt in Politik. Was ein Nie angeht, so ist das indiskutabel, denn
das hieße Berufsverbot. Auch ein straffes Gesetzeskorsett könnte dazu
führen. Bleibt also die Fragen nach dem "wer" und "wie lange". Auf
Letzteres kann es keine einheitliche Antwort geben, denn es kommt
immer darauf an, für was der Betreffende vorher verantwortlich war,
will heißen, wie viel Insiderwissen er in den neuen Job mitbringt.
Auf die Frage aber, wer die Regeln aufstellt, kann es nur eine
Antwort geben und die heißt das Parlament und nicht ein Kabinett,
indem es eine Selbstverpflichtung abgibt. Denn gefordert ist hier
Kontrolle und die obliegt in einer Demokratie den Abgeordneten.
Angesichts der Mehrheit der Großen Koalition im Bundestag haben Union
und SPD die Chance, das Thema ein für alle Mal sauber und ordentlich
abzuräumen - und so dafür zu sorgen, dass die Schröders und Pofallas
dieser Republik das Ansehen der Politik nicht noch weiter
beschädigen.
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