(ots) - "Manipulationen bei der Zuteilung von gespendeten
Organen sind sicherlich ein Grund für den Rückgang der Bereitschaft
zur Organspende. Hierdurch ist breites Misstrauen gegenüber dem
Organspendesystem entstanden oder wurde noch verstärkt. Einmal
verlorenes Vertrauen lässt sich aber nicht so leicht zurückgewinnen",
sagte NRW-Gesundheitsmnisterin Barbara Steffens (Grüne) dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe) zum dramatischen Rückgang der
Organspenden im vergangenen Jahr. NRW habe schon 2011 ein
"bundesweites verbindliches System zur Abfrage der
Spendenbereitschaft" vorgeschlagen, sei damit aber gescheitert.
Nach Steffens Plänen sollte jeder Bürger einmal im Leben
"beispielsweise bei der Beantragung von Ausweisen oder eines
Führerscheines" zu seiner Spendenbereitschaft befragt werden. Auf
diese Weise würde die Zahl derjenigen, die sich mit dem Thema
auseinandersetzen, deutlich erhöht, sagt Steffens. Die Ergebnisse
einer solchen Befragung sollten in einem zentralen Register
gespeichert werden, in das erst Einblick genommen werden kann, wenn
der Hirntod definitiv von zwei Ärzten unabhängig von einander
festgestellt worden sei, schlägt die Ministerin vor.. "Damit würde
Befürchtungen vieler Menschen, Spendenbereitschaft könne im
Zweifelsfall Einfluss auf die Diagnose haben, etwas entgegengesetzt."
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