(ots) - Bundesminister Heiko Maas (SPD) hat seine Partei
"zur Nüchternheit" in der Koalitionsfrage aufgerufen und zugleich
dazu geraten, die FDP auch unter machtpolitischen Aspekten nicht aus
dem Auge zu verlieren. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung"
(Montag-Ausgabe) sagte der Bundesjustiz- und
Verbraucherschutzminister, die SPD stehe natürlich "den Grünen immer
noch sehr nah", schließlich regiere man auch in vielen Bundesländern
mit ihnen sehr erfolgreich. "Spätestens nach der gescheiterten
Liebesheirat von Schwarz-Gelb im Bund sollten wir uns dennoch die
Frage stellen, ob Koalitionen nicht erfolgreicher sind, wenn wir sie
als Zweckbündnisse betrachten." Selbst Rot-Grün werde "nicht mehr als
das Aufbruchprojekt identifiziert, wie es Ende der 90er Jahre mal der
Fall gewesen ist". Er könne da nur zur Nüchternheit raten und meinte
in diesem Zusammenhang: "Mal sehen, wie sich die FDP entwickelt."
Maas, der im Saarland lange Jahre einer der engsten politischen
Gefolgsleute des früheren SPD-Politikers Oskar Lafontaine war,
meinte, mit Lafontaine, der mittlerweile bei der Linkspartei wirkt,
verbinde ihn "weniger, als manch einer denkt".
​Ganz im Gegensatz dazu sieht Maas die Rolle von SPD-Chef
Sigmar Gabriel. ​"Mit Sigmar Gabriel, mit dem ich schon sehr
lange in unterschiedlichen Positionen zusammenarbeite, verbindet mich
deutlich mehr." Wenn man sich ansehe, was Gabriel gerade in den
letzten Wochen geleistet habe, dann habe er vielen bewiesen, dass er
nicht nur organisatorisch eine Partei zusammenhalten, sondern sie
darüber hinaus auch noch in die Offensive bringen kann. Deshalb freue
es ihn sehr, dass Gabriel "jetzt auch in der breiten Öffentlichkeit
die Wertschätzung erfährt, die er verdient".
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