(ots) - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat
die künftige schwarz-grüne Regierung in Hessen aufgefordert,
Castorbehälter mit Atommüll anzunehmen. Die bisherige
CDU/FDP-Regierung habe bisher eine Zwischenlagerung verweigert. Sie
glaube nicht, dass Hessen diese Position durchhalten könne. "Ich habe
die Hoffnung, dass sich das jetzt ändert", sagte Hendricks der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe). Eine
Regelung sei "dringlich". Es stünden 26 Castoren zum Transport bis
zum Jahr 2016 an, fünf aus La Hague 2015 und 2016 weitere 21 aus dem
englischen Sellafield. Schleswig-Holstein und Niedersachsen hätten
zugesagt, die Castoren an zwei Standorten von Kernkraftwerken
unterzubringen. "Hessen kann sich an den rot-grünen Regierungen ein
Beispiel nehmen", erklärte Hendricks und fügte hinzu, "es kann nicht
sein, dass nur sozialdemokratisch geführte Regierungen Atommüll
aufnehmen. Wir haben eine gemeinsame Verantwortung dafür, die zivile
Nutzung der Kernenergie so schnell wie möglich zu Ende zu bringen."
Zugleich machte Hendricks klar, dass die Energieversorger sich an
den Kosten der Suche nach einem neuen atomaren Endlager beteiligen
sollen. Diese Frage sei zwar nicht endgültig geklärt, "ich weise aber
nur darauf hin, dass die Stromversorger seit Jahrzehnten erhebliche
finanzielle Rückstellungen getroffen haben", erklärte die neue
Umweltministerin.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de