PresseKat - Rostocker Mathematiker erhält Bundesverdienstkreuz für großartige Nachwuchsförderung

Rostocker Mathematiker erhält Bundesverdienstkreuz für großartige Nachwuchsförderung

ID: 990379

stocker Mathematiker erhält Bundesverdienstkreuz für großartige Nachwuchsförderung


Bundespräsident Joachim Gauck überreicht am 2. Dezember 2013, zum Tag des Ehrenamtes, das Bundesverdienstkreuz an Hans-Dietrich Gronau, Mathematik-Professor an der Universität Rostock. Er ist der einzige Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern, dem in diesem Jahr diese hohe Ehrung zuteil wird. Gronau arbeitet seit über vier Jahrzehnten ehrenamtlich und mit großem Erfolg für die mathematische Nachwuchsförderung. "Ich habe mein ganzes Leben mit der Organisation von Mathematik-Olympiaden verbracht", blickt der 62-Jährige zurück. Die Mathematik-Olympiaden der letzten Jahre tragen weltweit seine Handschrift.

Logik in konzentrierter Form, das ist für Prof. Gronau mehr als ein Steckenpferd. "Bei Mathe ist es wie im Sport", sagt der Vater zweier erwachsener Kinder und begründet: "Wenn man erfolgreich ist, möchte man weiter machen". Als Hochschullehrer weiß er, dass die Studenten, die sich als Schüler an Olympiaden beteiligt haben, mit einer ganz "anderen Kultur des Denkens zur Uni kommen". Doch es gehört auch zur Wahrheit, dass viele junge Leute abstraktes Denken nicht mögen. Gronau hat da ein Rezept: "Man kann früh gegensteuern, in dem man schon bei Kindern anfängt, Begeisterung für mathematisches Denken zu entwickeln. Das praktizierte er an sich selbst. Als Jugendlicher gewann er bei der XI. Welt-Olympiade in Rumänien eine Bronzemedaille. "Mathematik kann man nicht konsumieren, die muss man produzieren", rät er. "Aufgaben lösen, bis man sie versteht, das ist das Geheimnis?, sagt Gronau. Genau dieses Engagement schätzt Uni Rektor Prof. Wolfgang Schareck. "Mathematik ist ein zentrales Fach innerhalb einer Universität und bis in die Philosophie hinein ein wichtiges Bindeglied", sagt der Rektor und betont: "Die Qualität der Hochschulen ist keine lineare Funktion des Geldes. Sind sie trotz knapper Mittel sehr gut, dann liegt das vor allem am großen Engagement der Hochschullehrer, wie Professor Gronau einer ist".

Gronau engagierte sich schon in der DDR für die Mathematik-Olympiaden. 16 Jahre lang war er 1. Vorsitzender des 1994 auf seine Initiative entstandenen Vereins Mathematik-Olympiaden. Dank seines Einsatzes und auch den seiner langjährigen Kollegen Professor Konrad Engel und Privatdozent Roger Labahn von der Uni Rostock konnten sich die Wettbewerbe im gesamten Bundesgebiet etablieren. Seit 1991 ist Gronau Kuratoriumsmitglied des Bundeswettbewerbs Mathematik. Außerdem bringt er sich bei den Internationalen Mathematik-Olympiaden (IMO) ein. Er engagiert sich als Trainer, war bereits 19 Mal Delegationsleiter und genoss als langjähriges Mitglied des Advisory Board hohes Ansehen.

Einer seiner "Super Stars" ist der 29-jährige Junior Professor Christian Reiher, heute Hochschullehrer an der Uni Hamburg. Erst saß Reiher als Teilnehmer vor Prof. Gronau und dann in der Jury neben ihm, dann organisierten Prof. Gronau und Christian Reiher zusammen Mathematik-Olympiaden. Gronau erkannte schnell: da ist ein Ausnahmetalent am Werk. Er holte Reiher aus München zum Promovieren an seine Fakultät nach Rostock. Christian Reiher war mehrere Jahre Rekordteilnehmer der IMO. Von 1999 bis 2003 gewann er fünf Medaillen: Viermal Gold und einmal Bronze. Reiher erinnert sich gern daran, als er Prof. Gronau im Februar 1998 als Teilnehmer der Vorbereitung der deutschen Mannschaft für die IMO kennengelernt hat. "Von da an bis zu meinem Abitur habe ich viel von den unter Professor Gronaus Leitung durchgeführten Mathe-Olympiaden profitiert", sagt Reiher. ."Ich erinnere mich noch gut daran, wie Prof. Gronau mich bei meiner letzten IMO-Teilnahme 2003 fragte, ob ich Lust hätte, in sechs Jahren (!), wenn der Wettbewerb in Deutschland ausgetragen werde, bei der Aufgabenvorauswahl und Bewertung der Lösungen der Schüler mitzuarbeiten. Bis die IMO 2009 dann tatsächlich stattfand, war unsere Zusammenarbeit noch enger geworden. Er hatte mich an die Universität Rostock geholt, wo ich unter seiner Betreuung an meiner Dissertation arbeitete. Was ich an der Arbeit für Herrn Gronau immer besonders angenehm empfand, war neben der guten Arbeitsatmosphäre, für die er stets sorgt, dass es immer einen klaren äußeren Rahmen gibt, innerhalb dessen man dann allerdings inhaltlich und mathematisch sehr frei agieren kann", so sein heute berühmter Schüler über seinen Professor.

In seiner langen Laufbahn hat Prof. Gronau viele junge Mathe-Asse zu Top-Mathematikern entwickelt. Ein weiteres Beispiel: Jürgen Prestin hat der Professor schon als Schüler betreut. Jetzt ist Prestin Professor in Lübeck und Nachfolger Gronaus als erster Vorsitzender der nationalen Mathematik-Olympiade.

26 Bürgerinnen und Bürgern wird der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die 14 Frauen und 12 Männer im Alter zwischen 32 und 79 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Ausgezeichnet werden sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement. (Text: Wolfgang Thiel)


Kontakt

Universität Rostock
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
Fon: +49 (0)381 498 1013
Mail: ulrich.vetter@uni-rostock.de
Web: www.uni-rostock.de

(pressrelations) - tiker erhält Bundesverdienstkreuz für großartige Nachwuchsförderung


Bundespräsident Joachim Gauck überreicht am 2. Dezember 2013, zum Tag des Ehrenamtes, das Bundesverdienstkreuz an Hans-Dietrich Gronau, Mathematik-Professor an der Universität Rostock. Er ist der einzige Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern, dem in diesem Jahr diese hohe Ehrung zuteil wird. Gronau arbeitet seit über vier Jahrzehnten ehrenamtlich und mit großem Erfolg für die mathematische Nachwuchsförderung. "Ich habe mein ganzes Leben mit der Organisation von Mathematik-Olympiaden verbracht", blickt der 62-Jährige zurück. Die Mathematik-Olympiaden der letzten Jahre tragen weltweit seine Handschrift.

Logik in konzentrierter Form, das ist für Prof. Gronau mehr als ein Steckenpferd. "Bei Mathe ist es wie im Sport", sagt der Vater zweier erwachsener Kinder und begründet: "Wenn man erfolgreich ist, möchte man weiter machen". Als Hochschullehrer weiß er, dass die Studenten, die sich als Schüler an Olympiaden beteiligt haben, mit einer ganz "anderen Kultur des Denkens zur Uni kommen". Doch es gehört auch zur Wahrheit, dass viele junge Leute abstraktes Denken nicht mögen. Gronau hat da ein Rezept: "Man kann früh gegensteuern, in dem man schon bei Kindern anfängt, Begeisterung für mathematisches Denken zu entwickeln. Das praktizierte er an sich selbst. Als Jugendlicher gewann er bei der XI. Welt-Olympiade in Rumänien eine Bronzemedaille. "Mathematik kann man nicht konsumieren, die muss man produzieren", rät er. "Aufgaben lösen, bis man sie versteht, das ist das Geheimnis?, sagt Gronau. Genau dieses Engagement schätzt Uni Rektor Prof. Wolfgang Schareck. "Mathematik ist ein zentrales Fach innerhalb einer Universität und bis in die Philosophie hinein ein wichtiges Bindeglied", sagt der Rektor und betont: "Die Qualität der Hochschulen ist keine lineare Funktion des Geldes. Sind sie trotz knapper Mittel sehr gut, dann liegt das vor allem am großen Engagement der Hochschullehrer, wie Professor Gronau einer ist".





Gronau engagierte sich schon in der DDR für die Mathematik-Olympiaden. 16 Jahre lang war er 1. Vorsitzender des 1994 auf seine Initiative entstandenen Vereins Mathematik-Olympiaden. Dank seines Einsatzes und auch den seiner langjährigen Kollegen Professor Konrad Engel und Privatdozent Roger Labahn von der Uni Rostock konnten sich die Wettbewerbe im gesamten Bundesgebiet etablieren. Seit 1991 ist Gronau Kuratoriumsmitglied des Bundeswettbewerbs Mathematik. Außerdem bringt er sich bei den Internationalen Mathematik-Olympiaden (IMO) ein. Er engagiert sich als Trainer, war bereits 19 Mal Delegationsleiter und genoss als langjähriges Mitglied des Advisory Board hohes Ansehen.

Einer seiner "Super Stars" ist der 29-jährige Junior Professor Christian Reiher, heute Hochschullehrer an der Uni Hamburg. Erst saß Reiher als Teilnehmer vor Prof. Gronau und dann in der Jury neben ihm, dann organisierten Prof. Gronau und Christian Reiher zusammen Mathematik-Olympiaden. Gronau erkannte schnell: da ist ein Ausnahmetalent am Werk. Er holte Reiher aus München zum Promovieren an seine Fakultät nach Rostock. Christian Reiher war mehrere Jahre Rekordteilnehmer der IMO. Von 1999 bis 2003 gewann er fünf Medaillen: Viermal Gold und einmal Bronze. Reiher erinnert sich gern daran, als er Prof. Gronau im Februar 1998 als Teilnehmer der Vorbereitung der deutschen Mannschaft für die IMO kennengelernt hat. "Von da an bis zu meinem Abitur habe ich viel von den unter Professor Gronaus Leitung durchgeführten Mathe-Olympiaden profitiert", sagt Reiher. ."Ich erinnere mich noch gut daran, wie Prof. Gronau mich bei meiner letzten IMO-Teilnahme 2003 fragte, ob ich Lust hätte, in sechs Jahren (!), wenn der Wettbewerb in Deutschland ausgetragen werde, bei der Aufgabenvorauswahl und Bewertung der Lösungen der Schüler mitzuarbeiten. Bis die IMO 2009 dann tatsächlich stattfand, war unsere Zusammenarbeit noch enger geworden. Er hatte mich an die Universität Rostock geholt, wo ich unter seiner Betreuung an meiner Dissertation arbeitete. Was ich an der Arbeit für Herrn Gronau immer besonders angenehm empfand, war neben der guten Arbeitsatmosphäre, für die er stets sorgt, dass es immer einen klaren äußeren Rahmen gibt, innerhalb dessen man dann allerdings inhaltlich und mathematisch sehr frei agieren kann", so sein heute berühmter Schüler über seinen Professor.

In seiner langen Laufbahn hat Prof. Gronau viele junge Mathe-Asse zu Top-Mathematikern entwickelt. Ein weiteres Beispiel: Jürgen Prestin hat der Professor schon als Schüler betreut. Jetzt ist Prestin Professor in Lübeck und Nachfolger Gronaus als erster Vorsitzender der nationalen Mathematik-Olympiade.

26 Bürgerinnen und Bürgern wird der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die 14 Frauen und 12 Männer im Alter zwischen 32 und 79 Jahren kommen aus allen Bundesländern. Ausgezeichnet werden sie für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement. (Text: Wolfgang Thiel)


Kontakt

Universität Rostock
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
Fon: +49 (0)381 498 1013
Mail: ulrich.vetter(at)uni-rostock.de
Web: www.uni-rostock.de

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
PresseKontakt / Agentur:

Universität Rostock
Presse+Kommunikation
Dr. Ulrich Vetter
Fon: +49 (0)381 498 1013
Mail: ulrich.vetter(at)uni-rostock.de
Web: www.uni-rostock.de



drucken  als PDF  an Freund senden  Mitochondrien trennen Müll Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner wird 80
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 29.11.2013 - 11:31 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 990379
Anzahl Zeichen: 10983

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Rostocker Mathematiker erhält Bundesverdienstkreuz für großartige Nachwuchsförderung"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Universität Rostock (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Gartentherapie studieren und anwenden ...

„So wie Pflanzen wachsen und gedeihen, können auch Menschen wachsen und gedeihen“, erklärt Dipl.-Ing. Thomas Henschel (Landschaftsarchitekt und Akademischer Experte für Gartentherapie, Rostock). „Gartentherapie ist eine Schnittmenge zwischen ...

Weiterbildung für Ingenieure und Informatiker ...

An der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik (IEF) erlernen die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer praktische Anwendungen für den beruflichen Alltag: „Die Komplexität von Rechnersystemen steigt seit Jahren rasant an und sorgt für eine ...

Alle Meldungen von Universität Rostock