(ots) - Ohne jede Vorwarnung ruft Peking über dem
territorial umstrittenen ostchinesischen Meer eine
Luftverteidigungszone aus. Kurz darauf sticht ein Flottenverband in
See und nimmt ebenfalls Kurs auf die geostrategisch brisanten
Gewässer. Man kann nur mutmaßen, was die chinesische Führung zu
diesen militärischen Muskelspielen bewegt hat. Machtdemonstration
nach außen? Imponiergehabe nach innen? Wie auch immer: Der Schuss ist
nach hinten losgegangen. Chinas Nachbarn, ohnehin schon höchst
beunruhigt durch das zusehends hegemoniale Gehabe des Riesenreichs,
sind in heller Aufruhr. Ohne Not hat die Führung in Peking, die
eigentlich alle Kraft in die Umsetzung ihrer Reform-Projekte stecken
müsste, halb Asien gegen sich aufgebracht. Automatisch werden die
Amerikaner, deren Präsenz in der Region Peking schon lange im Dorn im
Auge ist, in ihrer historischen Rolle als pazifische Schutzmacht
aufgewertet. Man könnte die chinesische Tölpelhaftigkeit belächeln,
wäre sie nicht so gefährlich. Ein bewaffneter Zwischenfall wird immer
wahrscheinlicher.
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