(PresseBox) - Mit dem Aufruf an die rund 300 Delegierten des DJV-Verbandstags 2013, sich gegen alle medienfeindlichen Tendenzen zur Wehr zu setzen, eröffnete DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am heutigen Montag den diesjährigen Konvent des Deutschen Journalisten- Verbands in Hannover. Gewerkschaftliche Kampfkraft sei gefordert gegen Verlage, die freien Journalisten ihr Honorar streitig machten, aber auch gegen Umstrukturierungen, die die Medienvielfalt einschränkten und redaktionelle Arbeitsplätze aufs Spiel setzten. Kritik übte Konken an den Forderungen der Zeitungsverleger für neue Tarifverträge: "Das ist der erneute Versuch, journalistische Arbeit einzuschränken, in der Folge Qualität abzubauen. So, liebe Verleger, wird das nichts." Es sei blamabel, dass die Verleger keine Konzeption zur Zukunft und zur Finanzierung des Journalismus hätten. Jetzt müsse sich der DJV stellvertretend für die ganze Branche Gedanken über die Perspektiven des Journalismus machen.
Hart ins Gericht ging der DJV-Vorsitzende in seiner Rede auch mit den in- und ausländischen Geheimdiensten, die Journalisten und deren Kontakte ausspähten. Gegenüber der künftigen Bundesregierung forderte Konken die Einführung eines gesetzlich verankerten Presseauskunftsrechts auf Bundesebene: "Es darf nicht sein, dass Bundesbehörden eigenmächtig darüber entscheiden, wann und in welchem Umfang Auskünfte erteilt werden."
Für die künftige Arbeit des DJV benannte Konken 10 Punkte, die vom Erhalt journalistischer Rahmenbedingungen als Gegenstück zu Dumpingkonditionen über die Forderung nach einem zeitgemäßen Urheberrecht bis zu mehr Staatsferne für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk reichen. "Wir müssen weiterhin ein unbequemer Interessenvertreter sein", forderte der DJV-Vorsitzende, "der für die Rechte der Journalisten kämpft."
Der DJV-Verbandstag dauert noch bis zum 6. November. Für den morgigen Dienstag steht die Wahl des neuen siebenköpfigen Bundesvorstands auf der Tagesordnung. Alle derzeitigen Vorstandsmitglieder treten zur Wiederwahl an.