PresseKat - Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Mai 2013 [1]

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Mai 2013 [1]

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- Die deutsche Wirtschaft ist im Verlauf des ersten Quartals wieder auf den AufwÀrtspfad eingeschwenkt.
- Der Auftragseingang in der Industrie und die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe erhöhten sich im Februar und MĂ€rz spĂŒrbar.
- Die privaten Konsumausgaben dĂŒrften wieder etwas stĂ€rker expandiert haben.
- Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter bemerkenswert gĂŒnstig und stĂŒtzt Einkommen und Binnenkonjunktur.
Die deutsche Wirtschaft ist im Verlauf des ersten Quartals auf den Pfad der Erholung eingeschwenkt. Um den Jahreswechsel 2012/2013 hat sich die Wirtschaftsleistung stabilisiert. Im Februar und MĂ€rz haben auch realwirtschaftliche Konjunkturindikatoren erste Anzeichen einer Belebung angezeigt, nachdem sich die nationalen Stimmungsindikatoren bereits zuvor merklich aufgehellt hatten. Die AufwĂ€rtsbewegung dĂŒrfte sich im weiteren Verlauf des Jahres festigen und verstĂ€rken. Im FrĂŒhjahr werden witterungsbedingte Nachholeffekte vornehmlich in der Bauwirtschaft sowie die sich bessernde Auftragslage in der Industrie fĂŒr weitere Impulse sorgen. Die nach wie vor gute Lage am Arbeitsmarkt bildet eine solide Grundlage fĂŒr eine spĂŒrbar expandierende private Konsumnachfrage.
Die Weltwirtschaft ist dabei, sich aus ihrer SchwĂ€chephase zu lösen. Die Vereinigten Staaten befinden sich auf einem moderaten Wachstumskurs, auch wenn die Haushaltskonsolidierung in diesem Jahr noch Anpassungen erfordern wird. Die japanische Wirtschaft wird zumindest vorĂŒbergehend von den expansiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen ihrer Regierung profitieren. Die SchwellenlĂ€nder setzen ihren Wachstumskurs, wenn auch mit regionalen Unterschieden, im Großen und Ganzen fort. Der Euroraum verharrt dagegen in einer Rezession und dĂŒrfte erst wieder im Verlauf des zweiten Halbjahres 2013 positive Wachstumsraten verzeichnen. Die Situation an den FinanzmĂ€rkten hat sich sichtbar entspannt. Viele und gewichtige strukturelle Probleme gerade der Eurostaaten sind aber noch nicht gelöst. Die UnwĂ€gbarkeiten der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sind daher beachtlich. Weitere glaubwĂŒrdige Schritte hin zu einer Beseitigung der Ursachen der Euroschuldenkrise bleiben daher vordringlich.




Unter dem Einfluss einer sich nur allmĂ€hlich belebenden Weltwirtschaft entwickelten sich die deutschen Ausfuhren bislang eher verhalten. Im MĂ€rz glichen die Ausfuhren einen Teil ihrer Verluste aus dem Vormonat aber wieder aus und erzielten im gesamten ersten Kalenderviertel ein leichtes Plus gegenĂŒber dem Vorquartal. Die Exporterwartungen der Unternehmen wurden seit Jahresbeginn insgesamt optimistischer und hellten sich auch im April weiter auf. Wenn die Weltwirtschaft langsam weiter Tritt fasst, dĂŒrfte die wettbewerbsfĂ€hige deutsche Exportwirtschaft davon wieder stĂ€rker profitieren.
Die deutsche Industriekonjunktur kommt in Bewegung. Nach einer bereits leichten Erholung im Vormonat erhöhte sich die Industrieproduktion im MĂ€rz um weitere 1,4 % [2]. Damit ergab sich fĂŒr das gesamte erste Quartal 2013 ein Anstieg um 0,6 % gegenĂŒber dem letzten Jahresviertel. KrĂ€ftige Produktionsausweitungen verzeichneten insbesondere die Hersteller von InvestitionsgĂŒtern (Quartalsvergleich: +1,6 %). Ebenfalls spĂŒrbaren Auftrieb erhielten im Verlauf des ersten Quartals die IndustrieauftrĂ€ge. Sie stiegen im MĂ€rz zum zweiten Mal in Folge um 2,2 % und drehten damit auch im gesamten ersten Quartal gegenĂŒber dem Vorquartal ins Plus. Die krĂ€ftigsten Nachfrageimpulse erfuhren dabei die Hersteller von Vorleistungs- und InvestitionsgĂŒtern. War bislang vor allem die Inlandsnachfrage der wichtigste Treiber, so schlossen die Auslandsbestellungen zuletzt wieder auf. Die realwirtschaftlichen Indikatoren folgen damit offenbar der positiven Entwicklung, die durch Umfragewerte vorgezeichnet worden war. Allerdings haben Stimmungsindikatoren wie das ifo-GeschĂ€ftsklima oder der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex im April jeweils zum zweiten Mal in Folge nachgegeben, wobei das Niveau des ifo-GeschĂ€ftsklimas nach wie vor ĂŒber dem langfristigen Durchschnitt liegt. Dies zeigt, dass die konjunkturelle Erholung, wie in der Jahresprojektion der Bundesregierung unterstellt, nur allmĂ€hlich in Gang kommt.
Vom ProduktionsrĂŒckgang im Baugewerbe gingen dĂ€mpfende Effekte aus, wobei die bis Anfang April ungewöhnlich kalte Witterung eine wichtige Rolle gespielt haben dĂŒrfte. Nach zwei spĂŒrbaren RĂŒckgĂ€ngen in Folge (MĂ€rz: -3,1 %) blieb die Erzeugung im Baugewerbe im Durchschnitt des ersten Quartals 2013 um 0,6 % hinter dem Niveau des letzten Jahresviertels zurĂŒck. Die BestelltĂ€tigkeit im Bauhauptgewerbe hat sich im Januar und Februar jedoch deutlich belebt, zuletzt auch wesentlich stĂ€rker seitens der gewerblichen Auftraggeber. Das GeschĂ€ftsklima im Bauhauptgewerbe setzte zwar seinen Höhenflug der letzten Monate im April nicht weiter fort, blieb aber auf ĂŒberdurchschnittlich hohem Niveau. Die Perspektiven fĂŒr die Bauwirtschaft sind damit nicht nur wegen der im FrĂŒhjahr zu erwartenden Nachholeffekte weiterhin gĂŒnstig.
Die privaten Konsumausgaben dĂŒrften sich im ersten Quartal weiter erhöht haben. Hierauf deutet die Entwicklung der EinzelhandelsumsĂ€tze hin, die trotz kleinerer RĂŒckschlĂ€ge im gesamten ersten Quartal um 1,5 % zulegten. Die Neuzulassungen fĂŒr private Pkw haben sich ebenfalls wieder belebt. Das Konsumklima verbesserte sich mit seinem Anstieg im Mai den vierten Monat in Folge. Die stabile Entwicklung am deutschen Arbeitsmarkt und die steigenden Einkommen, die nicht zuletzt auch von den zum Jahreswechsel in Kraft getretenen Steuer- und Abgabensenkungen profitieren, sowie das ruhige Preisklima trugen hierzu bei. Die daraus resultierenden realen EinkommenszuwĂ€chse der Verbraucher sollten auch in den kommenden Monaten Impulse fĂŒr den privaten Konsum geben.
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv. Die FrĂŒhjahrsbelebung fiel aber bislang merklich schwĂ€cher aus als ĂŒblich. Sowohl WitterungseinflĂŒsse als auch eine konjunkturell bedingt etwas zurĂŒckhaltendere Nachfrage nach ArbeitskrĂ€ften dĂŒrften hierbei eine Rolle gespielt haben. Der BeschĂ€ftigungszuwachs setzte sich im MĂ€rz weiter fort, ohne dass die Arbeitslosigkeit in gleichem Maße zurĂŒckging. Im April ist registrierte Arbeitslosigkeit in saisonbereinigter Betrachtung erneut leicht gestiegen. Die FrĂŒhindikatoren am Arbeitsmarkt blieben aber unauffĂ€llig.
Die Perspektiven fĂŒr den deutschen Arbeitsmarkt bleiben wegen der erwarteten konjunkturellen Belebung nach wie vor freundlich. Nicht zuletzt deswegen sind im vergangenen Jahr netto 369 000 Personen nach Deutschland zugewandert. Insbesondere die Einwanderung aus den EU-Beitritts- und Krisenstaaten ist teilweise sprunghaft gestiegen; junge, hĂ€ufig gut ausgebildete Menschen aus diesen LĂ€ndern suchen in Deutschland eine berufliche Zukunft.
Gute wirtschaftliche Perspektiven, verbunden mit einer klugen Zuwanderungspolitik zeigen hier ihre Wirkung. Dies hilft, hierzulande FachkrĂ€fteengpĂ€sse zu ĂŒberwinden und die StabilitĂ€t unserer sozialen Sicherungssysteme langfristig zu erhalten. Die Bundesregierung wird daher die Willkommenskultur in Deutschland weiter stĂ€rken; insbesondere die Zuwanderungsbedingungen fĂŒr gut, akademisch oder beruflich ausgebildete Menschen aus Nicht-EU-LĂ€ndern mĂŒssen verbessert werden. Die jĂŒngsten Zahlen machen aber auch deutlich, wie entscheidend es fĂŒr die KrisenlĂ€nder in Europa nun ist, durch wachstumsfreundliche Konsolidierung und Strukturreformen ihre eigenen wirtschaftlichen Perspektiven wieder zu verbessern.
Hinweis:
Eine ausfĂŒhrliche Darstellung und Kommentierung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung wird in der Juni-Ausgabe des Monatsberichts "Schlaglichter der Wirtschaftspolitik" veröffentlicht. Diese Ausgabe wird voraussichtlich in der 22. Kalenderwoche auf der Internetseite des Bundesministeriums fĂŒr Wirtschaft und Technologie zu finden sein.
[1] In diesem Bericht werden statistische Daten verwendet, die bis zum 10. Mai 2013 vorlagen.
[2] Soweit nicht anders vermerkt, handelt es sich um VerĂ€nderungsraten gegenĂŒber der jeweiligen Vorperiode auf Basis preisbereinigter, sowie nach dem Verfahren Census X-12-ARIMA kalender- und saisonbereinigter Angaben.

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Datum: 13.05.2013 - 09:54 Uhr
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