(ots) - Vor dem Start des umstrittenen neuen
Rundfunkbeitrags ab 1. Januar 2013 auch für behinderte Menschen haben
führende Sozialverbände Nachbesserungen gefordert. "Die Mehrheit der
Menschen mit Behinderungen steht noch immer im Regen. Sie müssen von
den Gebühren befreit bleiben", sagte der Präsident des
Sozialverbandes Deutschland (SoVD), Adolf Bauer, der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). "Es ist ein
Irrsinn, Demenzkranken und Pflegebedürftigen ohne ausreichende Seh-
und Hörfähigkeit mit einer Rundfunkgebühr in die Tasche zu greifen",
sagte Bauer. "Deshalb fordert der Sozialverband SoVD eine rasche
gesetzliche Korrektur", so der SoVD-Präsident.
Ab 1. Januar ist jeder private Haushalt gezwungen, monatlich 17,98
Euro Gebühr für die Nutzung eines TV-Geräts oder Radios zu bezahlen -
auch wenn die Geräte gar nicht vorhanden sind. Auch zehntausende
behinderte Menschen, die bisher von der Gebühr befreit waren, werden
künftig gebührenpflichtig. Nur auf Antrag wird ihr Beitrag auf 5,99
Euro monatlich reduziert. Völlig befreit von der Gebühr sind künftig
nur noch komplett Taubblinde, Empfänger von Blindengeld sowie auf
Antrag Behinderte, die Sozialhilfe erhalten. Als erste Reaktion
hatten ARD und ZDF bereits angekündigt, die Gebühr nicht bei den
Bewohnern von Pflegeheimen einzutreiben. Dies geht den Verbänden aber
nicht weit genug. "Die Sender müssen auch deutlich mehr Sendungen für
Hör- und Sehgeschädigte mit Gebärdensprache und Audiodeskription
aufbereiten, wenn sie dafür bezahlen müssen", forderte Wolfgang
Tigges, Vize-Geschäftsführer der Düsseldorfer Dachorganisation der
Behinderten-Selbsthilfe-Organisation BAG Selbsthilfe.
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