(ots) - Angesichts der anstehenden Tarifrunde im
öffentlichen Dienst der Länder hat die Dienstleistungsgewerkschaft
Verdi vor einer Zunahme unsicherer Arbeitsverhältnisse gewarnt. "Es
gibt mittlerweile einen enorm hohen Anteil befristeter
Arbeitsverhältnisse, gerade im Länderbereich", sagte Verdi-Chef Frank
Bsirske der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagsausgabe). An den Universitäten seien mittlerweile 70 bis 80
Prozent der neu abgeschlossenen Arbeitsverhältnisse befristet. "Wo
bleibt da die Sicherheit? Wir erleben hier eher eine systematische
Entsicherung", so Bsirske. Der Gewerkschaftschef erneuerte seine
Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn für die Landesbeschäftigten,
damit der Landesdienst nicht unattraktiv werde. "Wir befinden uns in
einer Situation, in der je nach Bundesland bis zu 25 Prozent der
Beschäftigten in den kommenden zehn Jahren ausscheiden werden", sagte
Bsirske. Zeitgleich werde die Konkurrenz mit der Privatwirtschaft um
die besten Fachkräfte härter. Der Verdi-Chef brachte deshalb
Zuschläge für besonders gefragte Berufsgruppen wie Pflegekräfte,
IT-Personal und Ingenieure ins Spiel: "Wenn das nicht dazu führt,
dass die Lohnentwicklung insgesamt nicht mehr mit der
Preisentwicklung Schritt hält, und wenn das nicht zulasten der
unteren und mittleren Einkommen stattfindet, kann ich mir das
durchaus vorstellen. Es würde sich beispielsweise eine höhere
Eingruppierung dieser Berufsfelder anbieten."
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