(ots) - Tempolimit statt Sprit-Meldestelle
Des Deutschen liebstes Kind ist das Auto. Fragt sich nur, wie
lange noch. Zum Jahreswechsel überschlagen sich wieder die
Trendmeldungen. Viele Aussagen passen nicht zusammen. Dabei zeigt das
Thema Auto nur die Widersprüche des Alltags in Deutschland auf.
Noch nie waren die Treibstoffkosten so hoch wie in diesem Jahr.
Einer Studie zufolge hält trotzdem der Trend zu immer stärker
motorisierten Neuwagen an. Warum auch nicht? Perfekt ausgebaute
Straßen und Autobahnen ohne Tempolimits locken. Und bitte keinen
Neid: Jeder, der es sich leisten kann, möge nach Lust, Laune und
Gesetz fahren. Ressourcen schonen? Umwelt schützen? Da klingt der
Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger" doch immer noch besser. Oder?
Autofahren ist längst Luxus. Gekniffen sind all diejenigen, die
sich diese Art von Luxus nicht mehr leisten möchten oder können, aber
in einer industrialisierten Welt ohne Mobilität ganz schnell
abgehängt wären. Der Staat, umgarnt von der Autolobby, könnte
regulieren, schielt aber begehrlich auf die Mineralölsteuer, die mit
über 40 Milliarden bedeutendste Verbrauchssteuer.
Dann doch lieber als Nebelkerze die Spritpreis-Meldestelle - die
überflüssig ist wie das fünfte Rad am Wagen. Wirtschaftsminister
Philipp Rösler hätte besser im Verkehrsressort gewildert und ein
Tempolimit gefordert. Seiner Karriere hätte es auch nicht mehr
geschadet, und der Vorschlag wäre sinnvoll gewesen.
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