(ots) - Ägyptens Präsident Mohammed Mursi kann sich
über die Billigung der neuen Verfassung nicht recht freuen. Zwar
haben die ihm nahestehenden Islamisten das Verfassungsreferendum
gewonnen, doch nun drohen bei der anstehenden Parlamentswahl herbe
Verluste für die Ägypten dominierenden Moslembrüder. Die
Wirtschaftslage ist desaströs. Der Präsident fürchtet, dass die
Opposition das Thema in den Mittelpunkt ihres Wahlkampfes stellen
wird. Er muss die wirtschaftlichen Schwierigkeiten rasch überwinden,
sonst werden die Spaltung der Gesellschaft vertieft und die
innenpolitischen Spannungen wachsen. Es ist konsequent, wenn der
Präsident in seiner jüngsten Fernsehansprache zur Einheit des Landes
aufruft. Alle sollten sich am Dialog beteiligen, doch das werden die
Oppositionsgruppen nur tun, wenn sie eine echte Chance zur Mitwirkung
haben und keine Zaungäste bleiben. Mursi reist demnächst nach Berlin.
Er braucht Wirtschaftshilfen, Investitionen und Perspektiven.
Deutschland und Europa können helfen. Der Preis: Garantien von
Freiheits- und Frauenrechten.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621