LEIBRECHT: An direkten Gesprächen zwischen der KP und dem Dalai Lama führt kein Weg vorbei
(pressrelations) - BERLIN. Anlässlich des 50. Jahrestages des tibetischen Aufstandes erklärt der außenpolitische Experte der FDP-Bundestagsfraktion Harald LEIBRECHT:
50 Jahre nach dem Aufstand der Tibeter ist es an der Zeit, dass die Führung der Kommunistischen Partei (KP) und der Dalai Lama endlich über direkte Gespräche zur Zukunft der Region zusammenfinden. International wäre es als Zeichen der Stärke der chinesischen Führung wahrgenommen worden, wenn diese den 50. Jahrestag des Aufstandes zum Anlass genommen hätte, den Dalai Lama zu substantiellen Verhandlungen einzuladen. Dass dies nicht geschehen ist, macht den Jahrestag zu einer verpassten Chance. Dies gilt umso mehr, weil der KP bewusst sein sollte, dass eine gewaltfreie Lösung des Tibet-Problems mit diesem Dalai Lama aller Voraussicht nach leichter zu erreichen sein dürfte als mit einem Nachfolger.
Das Mindeste, was die Tibeter heute erwarten können, ist, dass die bestehende Gesetzgebung zum Schutz auch ihrer Religionsgemeinschaft in der Praxis volle Anwendung findet. Dass das Gegenteil der Fall ist, zeigen unzählige Berichte aus Tibet. Und umgekehrt ist es an der Zeit, dass die tibetische Seite ihre Vorstellungen über Autonomieregelungen in einer Art und Weise konkretisiert, die keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass es ihr wirklich um Autonomie im chinesischen Staatsverband und nicht etwa um Unabhängigkeit durch die Hintertür geht.
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