(PresseBox) - Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch der Volksrepublik China für die Pressefreiheit und die ungehinderte Berichterstattung ausländischer Korrespondenten in dem Land einsetzen will. DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken machte deutlich, dass Gängelungen und Restriktionen gegen Journalistinnen und Journalisten nicht hinnehmbar seien. Chinesische Politiker und Behörden müssten akzeptieren, dass mit der wachsenden wirtschaftlichen und geopolitischen Bedeutung ihres Landes auch das weltweite Informationsinteresse an China wachse. "Das schließt kritische Berichte mit ein. Korrespondenten aus Deutschland und anderen Ländern sind nicht die Hofberichterstatter für Chinas Politiker und Unternehmer."
Der DJV-Vorsitzende hob in dem Zusammenhang die Initiative zahlreicher China-Korrespondenten hervor, die die Bundeskanzlerin zur Intervention pro Pressefreiheit bei ihrem China-Besuch aufgefordert hatten. "Es ist richtig, dass die Kolleginnen und Kollegen auf die Behinderungen ihrer journalistischen Arbeit hingewiesen haben." Dass die chinesischen Behörden darauf mit dem Hinweis reagiert hätten, Journalisten müssten die Gesetze des Landes einhalten, nannte Konken zynisch: "Kritischer Journalismus ist kein Gesetzesbruch, sondern die Pflicht zur Aufklärung." Er hoffe, dass die Bundeskanzlerin dies mit Nachdruck vertrete. Der DJV-Vorsitzende bedauerte den offensichtlichen Rückschritt Chinas zum repressiven Umgang mit Journalisten, nachdem während der Olympischen Spiele liberale Tendenzen vorherrschend waren.