Bericht der Cars-21-Gruppe
(pressrelations) -
VCD fordert: keine Aufweichung des CO2-Grenzwert
Berlin, 6. Juni 2012. Aus dem Cars-21-Bericht, der heute in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt wird, berichten Medien vorab, die EU-Kommission solle den für 2020 festgeschriebenen CO2-Grenzwert aufweichen. Faktoren wie Infrastruktur und Fahrerverhalten sollten mit berücksichtigt werden.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Das ist reines Wunschdenken der Autoindustrie. Der Bericht kommt vielmehr zu der Schlussfolgerung, dass der vorgesehene Grenzwert von 95g/km für Pkw machbar ist."
Erstaunlich ist, dass wichtige Aussagen des Berichtes in den Medien nicht kommentiert werden.
So zum Beispiel, dass die Kosten für die Erreichung des Minderungsziels viel niedriger als bisher angenommen sind. "Es ist bezeichnend, dass sich fortschrittsfeindliche Kräfte innerhalb der Autoindustrie wieder einmal aus der Verantwortung stehlen und diese auf die Autofahrer abwälzen wollen", so Gerd Lottsiepen. Seit über zwanzig Jahren ist bekannt, dass die Fahrausbildung, verbessert werden muss. Aber Fakt bleibt, dass auch ein optimal geschulter Fahrer in einem energieeffizienten Fahrzeug deutlich weniger Sprit verbraucht und CO2 produziert als in einem Durchschnittsauto.
Doch die Autoindustrie ist sich nicht einig in ihrer Position zum CO2-Grenzwert. Lottsiepen erinnert: "Ihr Ruf litt bei der letzten Runde der Grenzwertgesetzgebung, als sie mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise mit Tricks und Täuschereien einen sehr laschen Grenzwert durchsetzten, den die Autohersteller nun locker einhalten." Weiterhin betont er: "Darüber hinaus unterstützt die Zulieferindustrie einen ambitionierten Grenzwert, schon deshalb, weil zum Beispiel moderne Einspritzsysteme oder rollwiderstandsarme Reifen dem Umsatz, der Beschäftigung und dem Klima nutzen."
Der ökologische Verkehrsclub VCD appelliert an die EU-Kommission, sich nicht durch medial gezündete Nebelkerzen beeinflussen zu lassen. CO2-Grenzwerte helfen nicht nur dem Klima, sie vermindern auch die Abhängigkeit der europäischen Volkswirtschaften von Ölimporten.
Autofahrer wiederum profitieren von einem ambitionierten Grenzwert bei der Tankrechnung.
Rückfragen und Interviewwünsche:
Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin ? Fon 030/280351-12 ? Fax -10 ? presse(at)vcd.org