(ots) - Die Linke, ehemals PDS, ist eine erfolgreiche
Partei. Sie gehört zur Gattung Stehaufmännchen. Ihre Chefs Gesine
Lötzsch und Klaus Ernst handeln aber unglücklich. Die faktischen
Vorsitzenden Gregor Gysi, Oskar Lafontaine kommen in die Jahre. Es
ist an der Zeit für eine Verjüngung. Dietmar Bartsch wäre eine
Alternative. Er kann, er will. Schon Timing und Art der Kandidatur
verraten den Profi: Eine Bewerbung mit dem Versprechen von mehr
Mitsprache der Mitglieder zu verbinden, ist nicht ungeschickt. Es ist
ein Signal an Lötzsch und Ernst. Genauso an Lafontaine: Der
Reformflügel will ihm die Partei nicht überlassen. Wobei man daran
erinnern muss, dass Lafontaine und Bartsch zwar nicht harmonieren,
aber 2009 zusammen erfolgreich waren. Bartsch war der Parteimanager,
Lafontaine der Spitzenkandidat. Bei Bartsch fürchten viele, dass die
Partei Ecken und Kanten verlöre und als Reservearmee der SPD enden
würde. Gegen das Image kann er angehen und müsste das eigenständige
Profil der Partei schärfen. Eine Linke, die Tritt fasst, Anschluss an
SPD und Grüne findet, die würde alle Vorhersagen für das Wahljahr
2013 über den Haufen werfen.
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