(ots) - Der Präsident des Instituts für
Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Ulrich Blum, hat vor dramatischen
Folgen einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA in Deutschland
gewarnt. "Wir hätten eine Wirtschaftskrise ersten Ranges", sagte Blum
der "Saarbrücker Zeitung (Samstag-Ausgabe).
Die Arbeitslosigkeit würde steigen, weil viele Märkte weg brächen.
Hier seien auch die indirekten Effekte zu berücksichtigen. "Wenn zum
Beispiel französische Unternehmen wegen mangelnder Exporte in die USA
Pleite gehen, bricht auch der deutsche Export nach Frankreich ein",
erläuterte Blum. Auch bedeute ein Dollar-Verfall steigende
Rohstoffpreise, was mit massiven Kaufkraftverlusten verbunden sei.
"Bei der letzten Krise waren wir noch in der Lage, die deutsche
Wirtschaft quasi in einen Gefrierschrank zu schieben und nach einem
Jahr wieder heraus zu holen. Und sie war intakt. Das wird im Falle
einer US-Pleite nicht noch einmal gelingen", warnte der Experte.
Um nachhaltiges Vertrauen in die Märkte zurück zu bringen, helfe
nur eine verfassungsrechtliche Lösung in den USA, die vorgebe, wann
Schulden gemacht werden dürften und wann nicht. "Mit seiner
Schuldenbremse im Grundgesetz leistet Deutschland hier gewissermaßen
Pionierarbeit.", sagte Blum.
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