(PresseBox) - Das glauben zahlreiche Journalistinnen und Journalisten aus Bayern und Baden-Württemberg und veranstalten deshalb am heutigen Donnerstag in Augsburg Deutschlands erste Protext-Aktion "Worte sind wertvoll". Vor dem Hintergrund der aktuellen Tarifverhandlungen in der Zeitungsbranche machen sie mit ihrer Kundgebung darauf aufmerksam, dass Medienberichterstattung nur dann qualitativ hochwertig und politisch unabhängig ist und bleibt, wenn sie Wertschätzung erfährt. In fünf "Augsburger Thesen" formulieren die Initiatoren ihr Anliegen. Bei der Aktion sollen musikalisch untermalte Worte aus Licht und eine eigene kleine Zeitung ein Signal an die Öffentlichkeit senden: Damit Journalismus weiterhin Werte schätzt, Wertschätzung erfährt und nicht unter Wert gehandelt wird. Die etwa 30-minütige Präsentation beginnt um 22 Uhr vor St. Ulrich und Afra in der Augsburger Innenstadt. Unterstützt wird sie vom Bayerischen Journalisten-Verband.
Augsburger Thesen 1. Eine Demokratie ohne aufmerksame und kritische Medien funktioniert nicht. Politik und Wirtschaft müssen kontrolliert werden. Das können nur unabhängige Journalisten.
2. Egal, was passiert: Immer muss es darum gehen, so objektiv wie möglich darüber zu berichten. Alle Betroffenen müssen gehört und unvoreingenommen behandelt werden. Das können nur seriöse Journalisten.
3. Eine fundierte Recherche braucht Zeit und Durchsetzungsvermögen. Jeder noch so gute Text bedarf einer qualifizierten Bearbeitung. Das können nur sorgfältig ausgebildete Journalisten.
4. Täglich entstehen Tausende neuer Informationen. Viele stammen aus PR-Abteilungen von Unternehmen, Parteien und Organisationen. Die Nachrichten müssen sortiert, gefiltert und bearbeitet werden. Das können nur verantwortungsbewusste Journalisten.
5. Die Zukunft der Medien hängt von der Qualität des journalistischen Nachwuchses ab. Verantwortungsbewusst schreiben, sorgfältig recherchieren, seriös berichten - unabhängig sein: Das können nur fair bezahlte Journalisten.
Warnstreik beim Südkurier für einen Haustarifvertrag
Die Beschäftigten des Südkurier sind erneut im Warnstreik - diesmal bis einschließlich Freitag, 15. Juli. Sie lehnen die von der Geschäftsführung angebotenen Einzelverträge ab und fordern die Aufnahme von Gesprächen über einen Haustarifvertrag. Rund 40 Streikende versammelten sich am gestrigen Mittwoch vor der Konstanzer Südkurier-Zentrale in der Max-Stromeyer-Straße und stellten dort ihre neue Streikzeitung vor. Unter anderem enthält sie einen Appell des baden-württembergischen Bundesrats- und Europaministers Peter Friedrich (SPD) an die Geschäftsführung des Südkurier.