(PresseBox) - Weiterhin ohne Ergebnis, aber mit der Vereinbarung, die Gespräche Mitte nächster Woche fortzusetzen, ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kurz nach Mitternacht die siebte Verhandlungsrunde im Tarifstreit der Redakteurinnen und Redakteure zwischen dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV), der dju und den Zeitungsverleger zu Ende gegangen. Erstmals konkretisierten die Zeitungsverleger ihre Vorstellungen zu möglichen Gehaltssteigerungen in den nächsten Jahren: Sie boten für alle zwei Einmalzahlungen in Höhe von je 200 Euro im Jahr 2011 sowie im Jahr 2012, außerdem eine lineare Gehaltserhöhung von 1,5 Prozent voraussichtlich ab 2013. DJV-Verhandlungsführer Kajo Döhring wies dies als unzureichendes Angebot zurück. Die Gewerkschaften versuchten, vor allem in die offenen Fragen des Manteltarifvertrages Bewegung zu bringen. Über Stunden hinweg wurde ausgelotet, ob ein Tarifabschluss ohne generelle Verschlechterungen möglich ist, wenn eine Tariföffnungsklausel zur Beschäftigungssicherung vereinbart werden kann. Verlage in wirtschaftlichen Schwierigkeiten könnten sie zur Sicherung von Arbeitsplätzen anwenden und gegen die Zusicherung gegenüber den Gewerkschaften, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, vorübergehend z.B. das Urlaubs- und Weihnachtsgeld absenken. Keine Fortschritte wurden in der Diskussion über die Arbeitsbedingungen zukünftiger Redakteurinnen und Redakteure erzielt. Hier beharren die Zeitungsverleger auf ihrer Forderung nach einer erheblichen Absenkung des Jahresgehaltes. Der DJV hat die Gesamtforderung mit ca. 30 Prozent berechnet. Kajo Döhring betonte, dass mit dem DJV Dumpinglöhne nicht zu vereinbaren sind. Er warf den Verlegern in der jüngsten Verhandlungsrunde vor, sie seien offensichtlich nicht an einem Ergebnis interessiert. Die Verhandlungen waren von erheblichen Warnstreiks u.a. in Berlin, Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg begleitet worden. Die Verhandlungen werden nächste Woche fortgesetzt. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.