PresseKat - Klimaschutz trotz knapper Kassen: Kommunale Erfolgsgeschichten

Klimaschutz trotz knapper Kassen: Kommunale Erfolgsgeschichten

ID: 332287

(ots) - Tagung zu klimafreundlichen Initiativen in
Städten und Gemeinden - Erfolgreiche Maßnahmen vorgestellt

Dass der Klimaschutz auf kommunaler Ebene eine große Rolle spielt,
haben viele Städte und Gemeinden erkannt. Wie trotz knapper Kassen
innovative Klimaschutzprojekte realisiert werden können, wurde heute
bei der Tagung "Das Geld liegt auf dem Dach. Kommunaler Klimaschutz
in Zeiten knapper Ressourcen" im Zentrum für Umweltkommunikation
(ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) diskutiert. Auf der
von der Fachhochschule Erfurt (FHE) initiierten Veranstaltung wurden
strategische Umsetzungsinstrumente und innovative
Finanzierungsstrategien für den kommunalen Klimaschutz vorgestellt.
Gelungene Beispiele kamen etwa aus Gelsenkirchen, Hannover, Eisenach
und Rheinberg. Auch die Möglichkeit, durch klimafreundliche Maßnahmen
mehr Geld in die Gemeindekasse zu spülen, haben die Teilnehmer
erörtert. Ein praktischer Handlungsleitfaden wird Interessierten in
Kürze kostenlos zur Verfügung gestellt.

"Die Kommunen sind eine der wesentlichen Handlungsebenen des
Klimaschutzes", sagte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Dort
werde einerseits durch Industrie, Gewerbe und Privatverbraucher
Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen. Andererseits gebe es hier konkrete
Handlungsmöglichkeiten durch das Beeinflussen von
Verbraucherverhalten, die Gründung von Partnerschaften und Netzwerken
sowie durch Projekte und Initiativen. Klimaschutz sei zugleich
Daseinsfürsorge und Sicherung der Lebensgrundlage aller. Nicht
zuletzt seien klimafreundliche Initiativen auch ein entscheidender
Impuls für das Schaffen von Arbeitsplätzen in Industrie, Handwerk,
Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor. Bei allen Projekten sei
jedoch wichtig, dass sowohl die zuständigen kommunalen Stellen als
auch die Bürger den Prozess gemeinsam aktiv gestalteten: "So lassen




sich auch ambitionierte Ziele erreichen, wenn sie von engagierten
Menschen und Persönlichkeiten getragen werden", unterstrich
Brickwedde.

Hans Mönninghoff, Erster Stadtrat und Wirtschafts- und
Umweltdezernent der Landeshauptstadt Hannover, stellte unter anderem
das Klimafonds-Modell "proKlima - der enercity-Fonds" vor. Aus diesen
Mitteln - fünf Millionen Euro jährlich - würden unter anderem
Förderprogramme für energieeffiziente Altbausanierung, Neubauten in
Passivhaus-Standard, energieeffiziente Nichtwohngebäude, eine
Stromsparkampagne sowie Schulen und Vereine finanziert. proKlima habe
in den zehn Jahren seines Bestehens über 400 Sonderprojekte und rund
16.000 Förderungen "in der Breite" finanziert, so Mönninghoff.

Dr. Thomas Bernhard, stellvertretender Leiter des Referates Umwelt
der Stadt Gelsenkirchen, stellte das kommunale Programm zum
Energieeinsparen in der Stadtverwaltung vor. Durch ein Prämienmodell,
ein spezielles Finanzinstrument und eine Vielzahl von Maßnahmen habe
man von 2003 bis 2009 eine CO2-Minderung von rund 1.000 Tonnen
erreicht - das entspreche einer Waldfläche von rund 600
Fußballfeldern. Im gleichen Zeitraum seien dadurch insgesamt 298.445
Euro eingespart worden.

Mit der Tagung wurde auch das Projekt "Klimaschutz in Kommunen -
Strategische Umsetzung des nachhaltigen Energiemanagements zur
CO2-Minderung" abgeschlossen, das die DBU mit 118.000 Euro gefördert
hatte. In dem dreijährigen Modellvorhaben wurde von der FHE zusammen
mit dem Büro für zukunftsfähige Regionalentwicklung in Hattingen ein
nachhaltiges Energiemanagement zur CO2-Vermeidung entwickelt. "Wir
sind mit den Projektergebnissen aus den zwei Modellkommunen Eisenach
und Rheinberg wirklich sehr zufrieden. Beide konnten in dem
verhältnismäßig kurzen Zeitraum schon beachtliche Fortschritte
erzielen", freute sich Projektleiterin Prof. Dr. Heidi Sinning vom
Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der FHE. Die
Projektergebnisse zeigten, dass sich auch mit verhältnismäßig wenig
Einsatz schon hohe Zielsetzungen erreichen und sich sogar Geld für
die klammen Kassen der Städte und Gemeinden verdienen lasse, stellte
Sinning fest.

Die Kommune Eisenach habe ihre Stromproduktion aus erneuerbaren
Energien auf inzwischen 22,3 Prozent steigern können, erläuterte
Brickwedde. Das seien rund 73.600 Megawattstunden im Jahr, die zu
einer Ersparnis von circa 46.000 Tonnen CO2 führten. Als
Minderungsziel habe sich Eisenach sogar eine Steigerung auf 30
Prozent bis zum Jahr 2020 gesetzt. Im November habe die Kommune eine
CO2-Bilanz vorgestellt, die insbesondere für das Bundesland Thüringen
echten Vorbildcharakter habe. Zudem habe man in Eisenach eine
Bürgersolaranlage auf dem Gelände des städtischen Bauhofs
installiert. Die Gründung des Vereins Energiewende Thüringen e. V.
zeige darüber hinaus, dass lokale Akteure aktiv in den
Umgestaltungsprozess einbezogen werden konnten und der Prozess auf
einer breiten Basis stehe.

Auch die Kommune Rheinberg könne beachtliche Erfolge aufweisen, so
der DBU-Generalsekretär weiter. Dort habe man eine eigene Marke für
den Klimaschutz entwickelt: Das Beratungsangebot "Dr. Haus" werde mit
örtlichen Energieberatern und Handwerkern umgesetzt. Dieses Programm
gehe in die gleiche Richtung wie die große DBU-Kampagne "Haus
sanieren - profitieren". Dieses bundesweite Informations- und
Beratungsprogramm finde in Kooperation mit dem Handwerk statt.
Herzstück sei ein kostenloser und unverbindlicher Energie-Check sowie
die Beratung zu energetischen Sanierungsmöglichkeiten von Ein- und
Zweifamilienhäusern. "Wir freuen uns, dass es auch Ihnen gelungen
ist, durch Initialberatungen Hauseigentümer für CO2-mindernde
Sanierungsmaßnahmen zu gewinnen", lobte Brickwedde die Rheinberger
Vertreter.

Weitere Kooperationspartner der Veranstaltung waren der Deutsche
Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, die Vereinigung für
Stadt-, Regional- und Landesplanung sowie der Informationskreis für
Raumplanung. Ein Handlungsleitfaden wird interessierten Personen und
Institutionen kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieser wird in Kürze
online abrufbar sein unter www.fh-erfurt.de/isp .



Ansprechpartner:
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- Pressesprecher -
Johannes Graupner
Kathrin Wiener
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
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49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
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Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
ISP der FH Erfurt
Prof. Dr.-Ing. Heidi
Sinning
- Institutsleiterin -
Dipl.-Ing. Christiane Steil
- wissenschaftliche
Mitarbeiterin -
Telefon: 0361/6700-390
Telefax: 0361/6700-373


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Datum: 20.01.2011 - 13:00 Uhr
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