PresseKat - Einsparpotenzial in der Logistik nutzen: Den richtigen Partner finden

(firmenpresse) - Schnellere Geschäftsprozesse und steigende, individuellere Kundenanforderungen stellen immer komplexere Anforderungen an die Distributionslogistik. Das gilt besonders für Unternehmen, die ihre Waren direkt an den Kunden versenden und Flexibilität bei der Aussendung sowie hohe Qualität im Kundenservice erwarten.

Dadurch wird die Distributionslogistik zu einem entscheidenden Wettbewerbs-und Kostenfaktor. Für ein in Europa führendes Unternehmen beim Direktversand von Lebensmitteln hat die CON MOTO Consulting Group ein Kosten sparendes Logistik-Konzept entwickelt und dann die Auswahl eines neuen Logistikpartners moderiert. Mit der Methode des Quality Function Deployments (QFD) wurde ein Unternehmen gefunden, das zukünftig als Generalunternehmer den gesamten Warehouse- und Transportbereich übernimmt. Durch das neue Konzept und den neuen Logistikpartner kann das Handelshaus seine Logistikkosten um etwa 30 Prozent senken.

Neues Logistikkonzept gefragt

Ausgangspunkt für die komplette Neuvergabe der Logistik war der Wunsch nach einem leistungsstarken Unternehmen, das Warehousing und Versand eigenverantwortlich in einem Partnermodell abwickelt. Das Auftragsvolumen beträgt etwa eine Million Sendungen im Jahr an Kunden in ganz Deutschland. Die bisherigen Logistikkosten beliefen sich auf 20 Millionen Euro jährlich. Bevor das Thema der Partnerauswahl auf der Agenda stand, entwickelte das Projektteam einen neuen Logistikansatz. In der Vergangenheit arbeitete der Direktversand mit einem zweistufigen Distributionssystem. Bisher wurden die Waren vom Zentrallager an regionale Distributoren verteilt und gingen erst dann an den Kunden. Man entschied sich nach einer eingehenden Analyse dafür, dieses System durch ein verschlanktes einstufiges Logistikkonzept zu ersetzen.

Diese Entscheidung setzte neue Rahmenbedingungen für den zu findenden Logistikpartner. In Zukunft werden die Waren direkt vom Zentrallager zum Kunden gebracht. Dementsprechend liegen auch das Warehousing und Transport/Versand in einer Hand. Die Auswahl eines Generalunternehmens als zentraler Partner für den Logistikbereich wurde damit zu einer Entscheidung von grundsätzlicher strategischer Bedeutung. Um im Auswahlprozess objektive Kriterien entwickeln und die komplexen Anforderungen des Handelshauses abbilden zu können, schlug CON MOTO das Instrument des Quality Function Deployments vor. Dieses Tool wird normalerweise in der Produktentwicklung eingesetzt und ist ein umfassendes Planungs-und Kommunikationssystem. Angepasst an das Auswahlverfahren erlaubt es, die spezifischen Anforderungen interner und externer Kunden zu erfassen. So ergibt sich ein detailliertes, aber übersichtliches Kriteriensystem mit quantitativen und qualitativen Komponenten. Die Erfüllung der Kriterien durch die Bewerber lässt sich durch ein objektives Punktesystem darstellen.

QFD als krönender Abschluss

Das QFD war im Auswahlverfahren die letzte von fünf Phasen. Zunächst traf das Expertenteam eine Vorauswahl von 22 potenziellen Logistikdienstleistern. In einem zweiten Schritt halbierte man diese Zahl mit Hilfe von pragmatischen Kriterien. Umfangreiche Telefoninterviews grenzten anschließend die Auswahl weiter auf drei Dienstleister ein. Die Leistungsfähigkeit dieser Anbieter wurde dann durch ein mit dem Vertriebsteam des Kunden entwickelten verfeinerten Kriterienkatalog bei Vor-Ort-Terminen bewertet.

Den Abschluss des gesamten Verfahrens bildete ein QFD-Workshop, in dem die Daten in der Kriterienmatrix aggregiert und ausgewertet wurden. Die Stärke des Verfahrens liegt eben in der Möglichkeit, das umfangreiche Datenmaterial zu sichten und hinsichtlich der Erfüllungsgrade zu objektiven, vergleichbaren Scores zu kommen. Zentrale Kriterien für die Leistungsfähigkeit waren zum Beispiel die Bewältigung von Spitzenlasten und die Kompetenz, die individuellen Lieferwünsche der Kunden, was Lieferort und -zeit angeht, flexibel zu erfüllen. Auch andere spezifische Anforderungen wie die Messebelieferung, das Handling von Rücknahmen und das Durchführen von Sonderaktionen ließen sich durch QFD transparent nachvollziehen.

Gespräche auf gesicherter Datenbasis

Mit dem ausgewählten Logistikdienstleister wurden dann vertiefte Verhandlungen über eine Zusammenarbeit aufgenommen. Hier lieferten die QFD-Ergebnisse eine detaillierte und nützliche Basis, um die Gespräche ergebnisorientiert zu gestalten. Die Logistik des Versandhandels kann durch das CON MOTO-Konzept nun mit einem Geschäftsmodell arbeiten, das 30 Prozent der Logistikkosten einspart. Gleichzeitig sorgte das straffe und zeitsparende Auswahlverfahren für ein praxisnahes Anforderungsprofil, das es ermöglichte, die Auswahl detailliert an den spezifischen Kriterien des Unternehmens auszurichten. Das schaffte auf mehreren Ebenen eine größtmögliche Sicherheit für eine strategisch wichtige Entscheidung: Der Kunde konnte zunächst seine objektiven Anforderungen an einen Logistikpartner überprüfen, den optimalen Partner auswählen und auf einer gesicherten Faktenbasis über eine Kooperation verhandeln.

DER AUTOR
Dr.-Ing. Ralf Feierabend gründete CON MOTO 1990 in München. Er ist geschäftsführender Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung der CON MOTO Consulting Group GmbH.

Quelle: Unternehmen & Trends, Juni 2007
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