PresseKat - Monitor: Atomtransporte nach Russland verstoßen gegen das Atomgesetz

Monitor: Atomtransporte nach Russland verstoßen gegen das Atomgesetz

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(ots) - Die vom Land Sachsen geplante Ausfuhr von 951
Brennelementen in die russische Wiederaufarbeitungsanlage Majak
verstößt gegen das Atomgesetz. Das ergeben Recherchen des
ARD-Magazins MONITOR (heute abend, 21.45 Uhr im Ersten). Demnach
verbietet das deutsche Atomgesetz die Ausfuhr der Brennelemente, weil
Russland nicht nachweisen kann, dass es über ein Endlager für
hochradioaktiven Atommüll verfügt.

Im deutschen Atomgesetz heißt es, radioaktive Reststoffe sowie
ausgebaute oder abgebaute radioaktive Anlagenteile müssten "schadlos
verwertet werden oder als radioaktive Abfälle geordnet beseitigt
werden (direkte Endlagerung)". "Schadlos bedeutet", so der
Atomrechtsexperte Alexander Roßnagel gegenüber MONITOR, "dass weder
die Bevölkerung in der Umgebung noch die Umwelt zu Schaden kommen
kann". Genau das könne bei der umstrittenen Wiederaufarbeitungsanlage
Majak niemand gewährleisten.

Da es in Russland darüber hinaus kein Endlager für
hochradioaktiven Atommüll gibt, ist es zur Zeit unmöglich, die
geordnete Entsorgung nach §9a Atomgesetz sicher zu stellen. "Das
Material muss am Ende zurück nach Deutschland", erklärt der ehemalige
Abteilungsleiter Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium
Wolfgang Renneberg gegenüber MONITOR. "Ansonsten würde man sich auf
eine billige Tour des Materials entledigen, die dem Atomgesetz
widerspricht".

In den 50er Jahren wurden die Brennelemente aus der Sowjetunion an
die DDR geliefert und im Forschungsreaktor Dresden-Rossendorf
eingesetzt. 2005 wurden die bestrahlten Brennelemente ins
Zwischenlager Ahaus gebracht. Jetzt erwägen Bundesregierung und die
verantwortliche sächsische Landeregierung, die Brennelemente nach
Russland auszuführen. Ziel ist die Wiederaufarbeitungsanlage Majak.



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WDR-Pressestelle, Annette Metzinger, Telefon 0221 220 2770, -4605




WDR-Redaktion Monitor, Telefon 0221 220 3124


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Datum: 18.11.2010 - 06:00 Uhr
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