(ots) - Diese Ohrfeige hallt weltweit nach, sie kann
sogar Konsequenzen für Deutschland haben. Respekt vor dem
Nobelkomitee in Oslo, dass einem chinesischen Bürgerrechtler genau
den Preis zuerkannte, den er verdient. Liu Xiaobo ist der führende
Kopf einer nur kleinen Gruppe, deren Thesen das auf Knüppeln
gestützte Regime in Peking dennoch zittern lassen. Der Ruf nach
Freiheit, Entmachtung der kommunistischen Partei, Grundrechten für
das Milliarden-Heer an Arbeitssklaven und bewundernswerter Mut
stellen die Alles-oder-Nichts-Frage. Kompromisse gibt es nicht. Das
Aufbegehren gegen Unterdrückung ist unübersehbar. Prompt schlug das
Regime am Freitag mit allen diplomatischen Mitteln auf
internationalem Parkett zurück. Was jetzt hinter der chinesischen
Mauer folgt, erfahren wir nur bruchstückhaft. Chinas gigantischer
Wirtschaftserfolg und der Wohlstand eines begrenzten
Bevölkerungsteils haben eine dunkle Seite. Deutschland weiß aber
auch, dass es nicht ohne diesen Exportpartner kann. Mit dem
Nobelpreis für Liu Xiaobo wachsen bei uns Zwiespalt und Unbehagen.
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