(ots) - Zeit ist relativ. Von der Erfindung des Rades
bis zum ersten Auto dauerte es 4000, vom Bau der ersten Autobahn bis
zum drohenden Verkehrsinfarkt keine 100 Jahre. Der ADAC zählte 2009
in NRW 44.000 Staus. Auf einzelnen NRW-Autobahnen staut sich der
Verkehr bis zu 16.000 Stunden im Jahr. Faktisch ist aus NRW eine
Tempo-30-Zone geworden: Während Autofahrer im Rest der Republik 52
Kilometer in einer Stunde zurücklegen, sind es in NRW nur noch 31,5.
Dem drohenden Zusammenbruch ist mit besserem Baustellen-Management
und klugen Tipps (Bahnfahren) nicht beizukommen. Wo heute zwei Lkw
fahren, werden es 2025 drei sein. Angesichts dieses Verkehrswachstums
und des immensen volkswirtschaftlichen Schadens nehmen sich die
Bundesinvestitionen in die NRW-Autobahnen (2009: 1,1 Milliarden Euro)
lächerlich kosmetisch aus. Wer sich damit zufriedengibt, macht den
Stau zur Ewigkeitseinrichtung und verabschiedet sich aus der aktiven
Verkehrspolitik. Bei einer ADAC-Fachtagung trug ein Bauunternehmen im
Frühjahr vor, welche Alternativen die Politik hat: Sie muss entweder
die Einnahmen erhöhen (Steuern) oder die Nutzungsfinanzierung
ausweiten (Pkw-Maut). Wer beides nicht wolle, dem bleibe nur noch
eine Option: Zurück zum Pferd.
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