(ots) - Städte und Gemeinden müssen immer mehr für die
Miete von Hartz-IV-Empfängern zahlen. Lagen die Kosten der Unterkunft
im Jahr 2005 erst bei 8,7 Milliarden Euro, müssen die Städte 2009
schon 10,2 Milliarden Euro zahlen. In Hamburg, Köln, München,
Frankfurt/M., Düsseldorf und Stuttgart zahlen die Städte inzwischen
mehr für die Mieten der Langzeitarbeitslosen, als der Bund dort an
Arbeitslosengeld II zahlt, wie aus einer unveröffentlichten Studie
des Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht, die der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) vorliegt.
"Angesichts eines hohen Mietniveaus können hier offensichtlich selbst
Erwerbstätige mit sozialversicherten Jobs oft nicht ohne ergänzende
Hartz-IV-Leistungen über die Runden kommen", sagt der Autor der
Studie, DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy.
In manchen Städten bekommt inzwischen jeder fünfte Erwerbsfähige
Hartz IV. Die höchste Hilfeempfänger-Quote in Westdeutschland hat
laut der DGB-Studie Gelsenkirchen (20,9 Prozent) - das ist fast so
viel wie beim ostdeutschen Spitzenreiter Halle (21,5 Prozent).
Der Deutsche Städtetag rechnet damit, dass die Ausgaben der Städte
für Unterkunftskosten in diesem Jahr auf elf Milliarden Euro steigen,
wie Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Städtetages, der
Zeitung sagte. "Die Kommunen brauchen bei den Sozialausgaben dringend
eine deutliche Entlastung", fordert Articus. Der Bund müsse sich
stärker an den Unterkunftskosten für Langzeitarbeitslose beteiligen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303