PresseKat - Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Streit zwischen China und Japan:

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Streit zwischen China und Japan:

ID: 263259

(ots) - Ein chinesischer Kutter rammt vor umstrittenen
Inseln nördlich von Taiwan zwei japanische Küstenwachboote, und es
kommt zum heftigen Streit zwischen Peking und Tokio. Doch die Krise
wird entschärft. Sie soll die engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen
China und Japan nicht gefährden. Tokio reagiert gelassen: Man wird
den chinesischen Kapitän vor Gericht stellen, Schadenersatz fordern
und dann schweigen. Die geostrategischen Folgen des Zwischenfalls
sind jedoch beachtlich: Japan stört Chinas Griff nach der
Vorherrschaft in Fernost. Die enge US-japanische Bindung verschärft
die chinesisch-japanische Rivalität. Die Vereinigten Staaten
garantieren die Sicherheit von Japan, Südkorea und (inoffiziell) auch
von Taiwan. Das alles ist Peking ein Dorn im Auge: Das Reich der
Mitte rügt die US-Präsenz als Einmischung in chinesische Interessen.
Ostasien den Asiaten, heißt Pekings Devise. China versucht somit,
seine Nachbarn an sich zu binden und die USA aus Asien zu verdrängen.
Doch diese Strategie geht nicht auf. Chinas Nachbarn fürchten ein
starkes chinesisches Militär, das seine Territorialansprüche
aggressiv durchsetzen könnte. Sollte die Wirtschaftsmacht China zur
militärischen Großmacht aufsteigen, wäre das Gleichgewicht in Fernost
bedroht.Somit garantieren die USA weiterhin den status quo und
betreiben die Eindämmung der chinesischen Macht. Die Obama-Regierung
hat von den jüngsten Spannungen zwischen China und seinen Nachbarn
profitiert. Obama spricht mit den südostasiatischen Staaten,
Außenministerin Clinton gelobt Vermittlung beim Streit um Öl und
Erdgas im Südchinesischen Meer, Südkorea veranstaltet US-koreanische
Seemanöver, und Japan rückt noch näher an die USA. So lange China
eine Parteidiktatur bleibt und die Demokratisierung hemmt, bietet
Peking keine Alternative zur amerikanischen Friedensordnung und




Vorherrschaft in Fernost. Dennoch bleibt unvermeidlich, dass China
aufrüstet und sich zunehmend behauptet. Die USA wollen China daher in
internationale Organisationen einbinden und partnerschaftlich
behandeln. Wirtschaftlich sind die USA und China eng mit einander
verzahnt. Washington fährt somit zweigleisig: China ist zugleich
strategischer Rivale und Wirtschaftspartner, »Tiger« und »Panda« im
gleichen Gewand. Auch Europa muss sich der chinesischen Macht
stellen. Doch während die USA aktiv reagieren, bleibt Europa primär
passiv. Es gibt keine gesamt-europäische Chinapolitik. Bilaterale
Einzelgänge verhindern eine gemeinsame EU-Strategie, deren Vorzüge
auf der Hand liegen: Die EU könnte ihre Chinapolitik mit den USA
abstimmen, Peking in den internationalen Organisationen beeinflussen
und das Reich der Mitte langfristig zur Demokratisierung ermutigen.



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Andreas Kolesch
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Datum: 23.09.2010 - 19:30 Uhr
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