(ots) - von Eva Quadbeck
Die Debatte über Guido Westerwelle und ob er noch der geeignete
FDP-Chef ist, bricht in regelmäßigen Abständen aus. Keine
Eintagsfliege also. Substanziell ist sie auch: Denn die Liberalen
sind in Not. Mit fünf Prozent liegen ihre Umfragewerte am
Existenzminimum. Der beispiellose Absturz seit der Bundestagswahl
wird Guido Westerwelle zu Recht angelastet. Westerwelle hat die
Partei in den vergangenen Jahren auf sich zugeschnitten. Die
sagenhaften 14 Prozent bei der Bundestagswahl waren sein Verdienst.
Das Umfragetief gehört ihm ebenso. Die jüngste Debatte um den
Parteivorsitz der Liberalen hat der Chef selbst losgetreten, indem er
Rücktrittsgedanken halb öffentlich ausgesprochen hat. Das hat er aus
seiner Sicht freilich nur getan, um gleich hinterher zu schieben,
außer ihm könne keiner die Partei führen. Doch der innerparteiliche
Druck auf Westerwelle wächst. Wenn im März die Wahlen in
Baden-Württemberg der FDP eine schwere Niederlage bringen, wird die
Debatte um Westerwelle als Parteichef nicht mehr aufzuhalten sein.
Als aussichtsreichster Ãœbergangskandidat gilt Wirtschaftsminister
Rainer Brüderle, den die SPD wegen des Wirtschaftsaufschwungs schon
verärgert als "Abstauber" tituliert hat.
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