(ots) - von Martin Kessler
Ãœber Jahrzehnte waren die Sozialdemokraten mit dem schwedischen
Staat so verbunden wie die CSU mit Bayern. Das Volksheim, das
Wohlfahrtsmodell der linken Volkspartei, überdauerte Krisen und
Kritik. Am Ende entschieden sich die Schweden immer für hohe Steuern
und einen umfassenden Sozialstaat. Der erneute Wahlsieg der
Mitte-Rechts-Koalition wird das Bild nicht radikal ändern und aus
Schweden ein kapitalistisch geprägtes Land angelsächsischer Prägung
machen. Aber das Vier-Parteien-Bündnis aus konservativen und
liberalen Kräften führt das Land offenbar sicher durch die
Globalisierung und die weltweite Finanzkrise, von der Schweden
weitaus weniger betroffen ist als andere westliche Länder, wie etwa
Deutschland. Die siegreiche Koalition hat behutsame Änderungen am
schwedischen Modell vorgenommen. Was in diesem nördlichen Land
auffällt, sind die hohen Ausgaben für Forschung und Bildung. Damit
hält sich die Wirtschaft im internationalen Wettbewerb. Und obendrein
fällt auch genug für die ärmeren Schichten ab. Ein Schönheitsfehler
ist, dass es auch die Rechtspopulisten ins Parlament geschafft haben.
Hier folgt Schweden dem europäischen Trend.
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