Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Schulschwänzer:
(ots) - Viermal im Monat einen halben Tag lang die
Schule zu schwänzen, ist viel. In Frankreich sollen dafür künftig die
Eltern notorischer Schulschwänzer bestraft werden: Ihnen wird das
Kindergeld gestrichen. Eine Idee, die Schule machen könnte. Die
bloße Androhung des Geldentzugs wird vermutlich in den meisten Fällen
reichen, um die Eltern an ihre Verantwortung zu erinnern. Für die
Lehrer, die schon mit gutem Zureden und Ermahnungen alles versucht
haben, um die Verantwortung der Eltern für die Schulpflicht der
Kinder einzufordern, dürfte das Modell eine Erleichterung sein und
der einzige Weg, um die Härtefälle in die Schule zu zwingen. Die
Stadt Oer-Erkenschwick im Ruhrgebiet zahlt Eltern bis zu 100 Euro,
wenn ihre Kinder pünktlich zur Schule kommen. Auch hier geht es um
Geld, aber hier wird der falsche Weg der Belohnung gewählt. In
Frankreich wird Eltern zu Recht Geld gestrichen, weil sie ihrer
Pflicht nicht nachgekommen sind. Das Pilotprojekt im Ruhrgebiet aber
dürfte ein Hohn für alle Eltern sein, die es selbstverständlich
finden, ihre Kinder in die Schule zu schicken.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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Datum: 16.09.2010 - 20:00 Uhr
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