(ots) - Wenn Bernie Ecclestone jetzt fordert, das Verbot der
Teamorder in der Formel 1 aufzuheben, dann kommt er damit streng
genommen ein paar Tage zu spät. Denn die 100 000-Dollar-Strafe
gegen Ferrari, die das Verbandsgericht Mitte der Woche in Paris
bestätigte, hat ja praktisch schon den Preis für die Wiedereinführung
jener umstrittenen Maßnahme festgelegt. Angesichts der Riesen-Etats,
die von den großen Rennställen in der Formel 1 verpulvert werden, ist
die "Gebühr" für den - offiziell verbotenen - Plätzetausch nichts
weiter als ein Taschengeld. Und wenn am Ende der Saison dadurch die
entscheidenden zehn Punkte für den Gewinn des Fahrer-Titels gewonnen
wurden, ist das Geld in den Augen der Formel-1-Macher allemal gut
angelegt.
Im Grunde weiß jeder, dass das Verbot nicht durchzuhalten ist.
Teamorder - geschickt eingefädelt - ist von außen nicht nachzuweisen.
Ferrari wurde mehr für Dummheit bestraft als für den eigentlichen
Verstoß. Dafür, dass jeder den Eingriff der Boxen-Crew mitbekam.
Nur um Teams und Fahrern ähnlich durchsichtige "Eiertänze" wie in
Hockenheim zu ersparen, soll das Verbot nun fallen. Den Sport auf der
Rennstrecke wird die Freigabe nicht verändern. Solange in der Formel
1 Teams unterwegs sind, wird es auch immer Team-Entscheidungen geben.
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