Mitteldeutsche Zeitung: zu Bürgern und Demokratie
(ots) - Für die etablierten Parteien ist der Wirbel um
Sarrazin und die breite Unterstützung für ihn aber genauso ein
Warnsignal wie der Protest der braven Schwaben gegen das Megaprojekt
"Stuttgart 21". Die Bürger haben zu oft das Gefühl, dass über ihre
Köpfe hinweg Politik gemacht und entschieden wird. Das Vertrauen in
die demokratisch Gewählten ist verloren gegangen. Die Wahlbeteiligung
sinkt seit Jahr und Tag fast in jeder Abstimmung. Immer öfter
erklären Bundes- wie Landespolitiker ihre Entscheidungen nicht mehr,
sondern bezeichnen sie als "alternativlos". Eine Bankrotterklärung,
denn es lässt die Regierenden ohnmächtiger erscheinen, als sie meist
sind. Dabei sind die Bürger durchaus bereit, sich zu engagieren und
etwas zu bewegen. Die Parteien müssen deshalb lernen, neu zuzuhören
und Protest ernst zu nehmen.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
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Datum: 10.09.2010 - 19:15 Uhr
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