(ots) - Im Casino würde der Croupier sagen: Nichts geht
mehr. Mit Klaas-Jan Huntelaar ist seit gestern auch der letzte und
teuerste Einkauf des FC Schalke 04 da. Und jetzt ist es mit den
Schalkern tatsächlich ein bisschen wie beim Roulette: Alles hängt
davon ab, wie die Kugel rollt.
Denn Schalke hat alles auf Felix Magath gesetzt, und der spielt
riskant: Hinter den Königsblauen liegt der größte Umbruch der
jüngeren Vereinsgeschichte. Dass er begleitet wird von Skepsis und
Dissonanzen im Umfeld, mag auf den ersten Blick erstaunen. Felix
Magath hat auf Schalke schließlich eine mittelmäßige Elf übernommen
und sie auf Platz zwei geführt, wofür ihm noch vor drei Monaten ganz
Schalke zu Füßen lag. Andererseits überfordern Tempo und Radikalität,
mit der Magath seine Ãœberraschungself in diesem Sommer auseinander
gerissen hat, offenbar viele Anhänger.
Dabei folgt der 57-Jährige doch dem Muster, das er beim VfL
Wolfsburg auf dem Weg zur Meisterschaft vorgelebt hat. Damals wie
heute hat Felix Magath auf steten Wechsel gesetzt, beim VfL waren es
am Ende über 65 Ab- und Zugänge, bei Schalke sind es bislang über 40.
Gut und gerne 25 Millionen Euro hat der Verein in diesem Sommer
investiert - also alles, was durch die Teilnahme an der Champions
League in die Kasse kommt.
Zwar nimmt Felix Magath für sich in Anspruch, die Gehaltskosten im
Kader trotz des Großeinkaufs um 10 Millionen Euro gesenkt und die
Qualität erhöht zu haben. Trotzdem bleibt Schalkes Kurs riskant. Was
passiert, wenn der verschuldete Verein den Titel oder die erneute
Qualifikation zur Geldkuh Champions League verpasst? Geht es dann
weiter mit Raúl und Huntelaar? Folgt der nächste Umbruch?
Vom Aufbau eines gewachsenen Teams hat sich Schalke in diesem
Sommer jedenfalls verabschiedet. Es setzt auf Risiko, auf schnellen
Erfolg. Nun rollt die Kugel.
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