(ots) - Wenn jemand trotz einer Herzerkrankung, mit der
wahrlich nicht zu spaßen ist, einen wichtigen beruflichen Termin
wahrnimmt, ist er entweder verrückt oder leichtsinnig. Das mag auch
für den ehemaligen Schieder-Chef Rolf Demuth gelten, der für den
Auftakt im Schieder-Betrugsprozess einen Krankenhausaufenthalt im
Herzzentrum Bad Oeynhausen unterbrach. Gegen den Willen der Ärzte
setzte sich der 71-Jährige auf die Anklagebank. Demuth wollte nicht
den Anschein erwecken, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Dafür
gebührt ihm Respekt - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es wird
Zeit, dass der Fall drei Jahre nach Bekanntwerden der
Bilanzfälschungen juristisch aufgearbeitet wird. Und da ist es gut,
dass Demuth den Prozess nicht schon vor Beginn platzen ließ. Vor
allem die ehemaligen Mitarbeiter des Möbelriesen haben einen Anspruch
auf Aufklärung. Sie haben am meisten unter der Pleite und den
Betrügereien gelitten. Viele verloren ihren Job und machten zum Teil
erhebliche Lohnzugeständnisse. Sie werden genau zuhören, wenn am 16.
September Rolf Demuth aussagen wird.
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