(ots) - Die Kartoffel kann den Hunger der rasant wachsenden
Weltbevölkerung stillen - dieser These geht das ZDF-Magazin
"Abenteuer Wissen" am Mittwoch, 25. August 2010, 22.15 Uhr, nach. Die
Sendung mit dem Titel "Die Kartoffelrevolution - Vom Siegeszug der
Knolle" zeigt, welche Eigenschaften die Knolle zum Hoffnungsträger
machen und welche Risiken ihr sagenhafter Siegeszug mit sich bringt.
Die Kartoffel ist pflegeleichter, vitamin- und nährstoffreicher
als Getreide, Reis oder Mais. Der Überlebenskünstler wächst in
Grönland wie in Indien und gedeiht selbst in unwirtlichen, trockenen
Gegenden. Heute werden weltweit pro Jahr bereits 325 Millionen Tonnen
Kartoffeln geerntet, Tendenz steigend. Rekordverdächtig sind die
Chinesen, die inzwischen den größten Kartoffelanbau in der Welt
verzeichnen. Wenn Asien und Afrika ihre Anbauflächen weiter ausbauen,
besteht eine realistische Chance, dass sie ihre explosionsartig
wachsende Bevölkerung auch langfristig ernähren können.
Doch es ist nicht ungefährlich, wenn die ganze Welt auf die Knolle
setzt. Die Kartoffelfäule in Irland in der Mitte des 19.
Jahrhunderts, bei der Millionen Menschen verhungerten, zeigt, welche
verheerenden Konsequenzen ein Ernteausfall des Grundnahrungsmittels
haben könnte.
Um einer solchen Katastrophe vorzubeugen arbeiten auch deutsche
Forscher an einer Kreuzung der modernen, aber anfälligen
Hochleistungssorten, mit pilzresistenten, aber ertragsarmen
Wildtypen. Diese Wildkartoffeln finden Wissenschaftler in Peru, dem
Heimatland der Knolle. Im Reich der Inkas war die Kartoffel so
bedeutend, dass sogar Fläche und Zeit nach ihr bemessen wurde.
"Abenteuer Wissen" reist in die Anden, in eine karge, bis 5000 Meter
hoch liegende Landschaft, wo peruanische Bauern versuchen, über 700
Kartoffelsorten vor dem Aussterben zu bewahren. Am Internationalen
Kartoffelinstitut in Peru versucht auch der deutsche Wissenschaftler
Jürgen Kroschel mit den Waffen der Natur Schädlinge zu bannen.
Würmer, Käfer, Larven und Pilze - ein ganzes Arsenal biologischer
Helfer soll der gesunden Knolle zum weltweiten Siegszug verhelfen.
In der westlichen Welt werden Kartoffeln jedoch längst nicht mehr
nur zum Verzehr angebaut. Sie dienen auch als Rohstoff für
Industrieprodukte. Dazu werden mit Hightech-Verfahren binnen
kürzester Zeit neue Hochleistungs-Sorten gezüchtet. Das Ziel der
Stärkeindustrie ist die Optimierung durch gezielte Eingriffe ins
Erbgut. Denn jede dritte Knolle endet als Rohstoff für chemische
Produkte wie Klebstoff. Am Fraunhofer Institut in Aachen haben es
Forscher mit Hilfe eines neuartigen Verfahrens namens "Tilling"
geschafft, eine Kartoffel zu züchten, die nur noch die gewünschte
Substanz Amylopektin produziert. Die Branche jubelt - Kritiker der
Gentechnik gehen auf die Barrikaden.
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